Libellen in und um Rheinland-Pfalz

Enallagma cyathigerum (Gemeine Becherjungfer)

Überregionale Verbreitung

Die Art ist nahezu in ganz Europa (außer Island) verbreitet. Im Mittelmeergebiet ist sie eher seltener und auf Berglagen beschränkt.

Regionale Verbreitung

Im ArtenFinder liegen über 400 Nachweise der Gemeinen Becherjungfer vor. Meldungen fehlen lediglich im Bergisch-Sauerländischen Gebirge, im Taunus, im Zweibrücker Westrich und im Mittelrheingebiet. Diese Nachweislücken sind durch lokal fehlende Melder zu begründen, wobei Trockur et al. (2010) eine rückläufige Tendenz der Art beobachten.

Lebensraum

Die Gemeine Becherjungfer besiedelt Gewässer in allen Höhenlagen. Sie tritt häufig an großen stehenden Gewässern auf, welche eine freie Wasserfläche mit schwacher Wasserpflanzenvegetation aufweisen. Dabei kann es sich um  Abbaugewässer,  Regenrückhaltebecken, Fischweiher und -teiche und ähnliche Gewässer handeln. Die Larven leben zwischen  Röhrichtpflanzen  am  Ufer sowie  am  Grund  des  Gewässers.  Während die Larven nach Trockur et al. (2010) „sehr anfällig gegenüber Fischprädation“ sein sollen, scheint die Art in den meisten ihrer Reproduktionsgewässer tatsächlich zusammen mit Fischen existieren zu können, sofern eine ausreichende submerse Vegetation  vorhanden  ist,  welche  den Larven  als  Verstreckmöglichkeit  dient.

Gefährdung

Die Gemeine Becherjungfer wird in der Roten Liste Deutschlands als ungefährdet eingestuft.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Die Gemeine Becherjungfer kann mit den Azurjungfern verwechselt werden. Im Gegensatz zu diesen besitzt sie aber nur einen schwarzen Strich an jeder Thoraxseite. Das ist ein sehr gutes Erkennungsmerkmal. Das namengebende Kennzeichen der Männchen ist die schwarze Zeichnung auf dem 2. Hinterleibssegment, die die Form eines gestielten runden Flecks („Bechers“) zeigt.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die Larvalentwicklung dauert in der Regel ein Jahr, in günstigen Jahren wurde in Deutschland auch schon eine zweite Jahresgeneration nachgewiesen (Burbach 2000). Die Emergenz beginnt Ende Mai und kann sich bis in den August ziehen. Die  bisher  früheste  Meldung  im  ArtenFinder stammt vom 25.04.2011 aus dem Vorderpfälzer Tiefland. Die Hauptflugzeit liegt im Juni und Juli. Die bisher späteste Beobachtung  in  unserem  Portal  wurde am 16.10.2016 im Nordpfälzer Bergland erbracht.


ArtenFinder-Meldekarte

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