Libellen in und um Rheinland-Pfalz

Coenagrion pulchellum (Fledermaus-Azurjungfer)

Überregionale Verbreitung

Die Art kommt von ganz Mitteleuropa bis nach Sibirien vor. Im Süden (Spanien, Portugal) ist sie deutlich seltener.

Regionale Verbreitung

Die  Fledermaus-Azurjungfer  kann  in Rheinland-Pfalz fast ausschließlich in den Ebenen beobachtet werden (Glitz 2009), was  anhand  der  insgesamt  89  Meldungen in der ArtenFinder Datenbank bestätigt wird: 75 dieser Meldungen stammen aus  der  Nördlichen  Oberrheinniederung und 10 aus dem Vorderpfälzer Tiefland. Die Art besiedelt vor allem Altarme, Seen und  Teiche  mit  dichter  Schwimmblattvegetation. In der Regel handelt es sich um  Gewässer  in  einem  älteren  Sukzessionsstadium,  die  zumeist  auch  einen Fischbesatz  aufweisen.  Da  die  Larven gut  versteckt  in  der  submersen  Vegetation  leben,  ist  eine  Koexistenz  mit  den Prädatoren  möglich.   Die  Fledermaus-Azurjungfer wird in der Roten Liste Deutschlands als ungefährdet eingestuft.

Lebensraum

Die Art besiedelt Gewässer in einem fortgeschrittenen Sukzessionsstadium. Eine Neuanlage ist daher  wenig  hilfreich. Stattdessen müssen bestehende reife Gewässer erhalten werden.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Die  Fledermaus-Azurjungfer  kann  mit den  übrigen  Azurjungfern,  vor  allem mit  der  Hufeisen-Azurjungfer,  verwechselt  werden.  Zur  Bestimmung  sollten stets Männchen betrachtet werden. Das wichtigste Bestimmungsmerkmal ist hierbei die schwarze Zeichnung auf dem 2. Hinterleibssegment. Diese erinnert in der Regel an eine fliegende Fledermaus, kann jedoch sehr stark variieren. Der Hinterleib der Männchen ist ausgesprochen zierlich, der der Weibchen kräftiger. Im Vergleich zur Hufeisen-Azurjungfer ist die abdominale Schwarzzeichnung ab dem 3. Hinterleibssegment ausgedehnter.  Auf  dem Thorax befindet sich ein unterbrochener Antehumeralstreifen  in  der  Form  eines Ausrufezeichens.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die Larvalentwicklung dauert vermutlich ein Jahr (Conze et al. 2015). Da die Larven aber nicht sicher von denen der Hufeisen-Azurjungfer unterschieden  werden können, ist aktuell keine genauere Aussage zu treffen. Die  Überwinterung erfolgt im letzten oder vorletzten Larvalstadium. Die ersten schlüpfenden Tiere können in Rheinland-Pfalz in der Regel ab Ende April beobachtet werden. Die bislang früheste Meldung im ArtenFinder stammt vom 16.04.2015 aus dem Vorderpfälzer Tiefland. Die meisten Meldungen gingen bisher im Mai und Juni ein. Die aktuell späteste Beobachtung in unserem Portal  wurde  am  10.07.2016 aus dem gleichen Naturraum gemeldet.


ArtenFinder-Meldekarte

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