Heuschrecken und Fangschrecken in und um Rheinland-Pfalz

Bestimmungsschlüssel Flora und Fauna in Rheinland-Pfalz

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Artengruppe: Heuschrecken und Fangschrecken in und um Rheinland-Pfalz

nach Bellmann 2006, Harz 1957, Bährmann 1995, Pfeifer et al. 2011. Drei in RLP sehr seltene Arten bleiben in dem Schlüssel unberücksichtigt: Eumodicogryllus bordigalensis, Grylloides sigillatus, Troglophilus neglectus. Alle Bildrechte liegen bei den Autoren. Soweit nicht anders vermerkt, handelt es sich um Heuschreckenfotos, die von O. Röller im Zeitraum 2010 bis 2012 überwiegend in Rheinland-Pfalz aufgenommen wurden. Ein im Schlüssel verwendetes Bestimmungsmerkmal ist die Form der Hörorgane (Tympanalöffnung). Durch diese Öffnung stehen die Trommelfelle mit dem Außenmedium in Verbindung. Bei den Langühlerschrecken befindet sich das Hörorgan in den Vorderbeinen, kurz hinter dem Kniegelenk. Bei den Knarrschrecken und den Feldheuschrecken sitzt es jederseits des ersten Abdominalsegments.

1 Vorderbeine zu Grabbeinen entwickelt (siehe hier) ; Sprungvermögen fehlend.
Gryllotalpa gryllotalpa (Maulwurfsgrille)

1* Vorderbeine normal; Sprungvermögen meist vorhanden.
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2 Fühler so lang wie oder länger als der Körper (Langfühlerschrecken).
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2* Fühler kürzer als der Körper.


3 Fußglieder (Tarsen) drei (siehe hier) , Tier niemals grün (Grillen).
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3* Fußglieder (Tarsen) vier (siehe hier) , Tier oft grün (Laubheuschrecken).
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4 Färbung dunkelbraun bis schwarz.
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4* Färbung hellbraun oder gelblich.
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5 Körperlänge mindestens 20 mm, Färbung schwarz.
Gryllus campestris (Feldgrille)

5* Körperlänge 7-10mm; vor den Augen weiße Linien in Form eines Fünfecks.
Nemobius sylvestris (Waldgrille)


6 Kopf gelbbraun mit schwarzen Querbinden.
Acheta domesticus (Heimchen)

6* Kopf gelbbraun mit zwei schwarzen Längslinien hinter den Augen.
Oecanthus pellucens (Weinhähnchen)


7 Tympanalöffnungen (Öffnungen der Hörorgane) rund.
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7* Tympanalöffnungen (Öffnungen der Hörorgane) spaltfärmig.
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8 Flügel voll entwickelt.
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8* Flügel verkürzt.
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9 Vorderflügel kürzer als Hinterflügel.

9* Beide Flügelpaare gleichlang.
Meconema thalassinum (Gemeine Eichenschrecke)


10 Cerci (paarige Hinterleibsanhänge) der Männchen gleichmäßig gebogen (siehe hier) ; Legebohrer der Weibchen säbelförmig (siehe hier) .
Meconema meridionale (Südliche Eichenschrecke)

10* Cerci (paarige Hinterleibsanhänge) der Männchen s-förmig oder einfach hakig gebogen; Legebohrer der Weibchen grob gesägt oder kurz sichelförmig.
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11 Fühler länger als zweifache Körperlänge (ohne Legebohrer!).
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11* Fühler kürzer als zweifache Körperlänge, Stirngipfel schmäler als das 1. Fühlerglied.
Isophya kraussii (Gemeine Plumpschrecke)


12 Cerci (paarige Hinterleibsanhänge) der Männchen s-förmig und nicht erweitert; Legeröhre der Weibchen grob gesägt und höchstens etwas mehr als zweimal so lang wie der Halsschild.
Barbitistes serricauda (Laubholz-Säbelschrecke)

12* Cerci (paarige Hinterleibsanhänge) der Männchen einfach hakig gebogen; Legeröhrer der Weibchen sehr fein gesägt (Lupe!) und kurz sichelförmig.
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13 Cerci (paarige Hinterleibsanhänge) der Männchen im Spitzendrittel gebogen; Legeröhre der Weibchen mehr als doppelt so lang wie der Halsschild.
Leptophyes punctatissima (Punktierte Zartschrecke)

13* Cerci (paarige Hinterleibsanhänge) der Männchen ganz gerade mit nach innen gebogenem Spitzenzahn, Legeröhre der Weibchen wenig länger als der Halsschild.
Leptophyes albovittata (Gestreifte Zartschrecke)


14 Kopf nach vorn oben auffallend zugespitzt.
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14* Kopf nach vorn oben nicht auffalend zugespitzt, oft vorn einfach abgerundet.
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15 Körperlänge mindestens 20 mm. Flügel überragen die Hinterknie weit.
Ruspolia nitidula (Gemeine Schiefkopfschrecke)

15* Körperlänge unter 20 mm.
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16 Halsschildrücken flach oder etwas gewölbt.
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17 Körperlänge unter 20 mm, Flügel überragen etwas die Hinterknie.
Conocephalus fuscus (Langflüglige Schwertschrecke)

17* Körperlänge unter 20 mm, Flügel reichen etwa bis zur Abdomenmitte.
Conocephalus dorsalis (Kurzflüglige Schwertschrecke)


18 Färbung fast einheitlich grün, nur Rücken und Beine oft gelblich bis bräunlich; Körpergröße mindestens 20 mm.
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18* Färbung grün oder braun; grüne Tiere entweder unter 20 mm oder stärker gefleckt, meist mit dunklen Würfelflecken auf den Flügeln.
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19 Flügel reichen etwa bis zu den Hinterknien.
Tettigonia cantans (Zwitscherschrecke, Zwitscher-Heupferd)

19* Flügel überragen die Hinterknie, Cerci (paarige Hinterleibsanhänge) der Männchen viel länger als die Styli (stiftförmige Anhänge an der letzten Bauchplatte, die zwischen den Cerci sitzen); Legeröhre der Weibchen reicht etwa bis zur Flügelspitze.
Tettigonia viridissima (Grünes Heupferd)


20 Flügel meist mit dunklen Würfelflecken, überragen die Abdomenspitze.
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20* Flügel ungefleckt, kürzer als Abdomen.
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21 Halsschild mit durchgehendem Rückenkiel, Körperlänge 24-44 mm; Grundfarbe grün oder braun.
Decticus verrucivorus (Warzenbeißer)

21* Halsschild ohne Rückenkiel, Flügel reichen etwa bis zu den Hinterknien.
Platycleis albopunctata (Westliche Beißschrecke)


22 Flügel beim Männchen deutlich, beim Weibchen etwas länger als Halsschild.
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22* Flügel beim Männchen etwas, beim Weibchen deutlich kürzer als Halsschild, Halsschildseitenlappen hinten ganz schmal und meist undeutlich hell gesäumt.
Pholidoptera griseoaptera (Gewöhnliche Strauchschrecke)


23 Halsschildseitenlappen einfarbig hellgrün oder hellbraun.
Metrioptera bicolor (Zweifarbige Beißschrecke)

23* Halsschildseitenkiel zweifarbig mit weißem Saum.
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24 Halsschildseitenlappen dunkel, unten und hinten mit breitem, hellgrünem oder weißlichem Saum.
Metrioptera roeselii (Roesels Beißschrecke)

24* Halsschildseitenlappen dunkel, nur hinten schmal weiß gesäumt, manchmal undeutlich.
Metrioptera brachyptera (Kurzflügelige Beißschrecke)