Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Phylloscopus trochilus (Fitis)

Überregionale Verbreitung

Vom mittleren SW-Frankreich nach NE über Europa bis E-Sibirien, im N bis zur polaren Waldgrenze verbreitet, im S etwa bis zur Verlängerung der Linie Massif Central - Ostalpen. Vom Tiefland bis in die Berglagen von ca. 1700 Höhenmeter vorkommend. Der Bestand in Europa wird grob auf 34 - 46 Mio. BP geschätzt und als stabil eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997).

Regionale Verbreitung

Der Fitis ist ein regelmäßiger Brut- und Sommervogel, sowie häufiger Durchzüg­ler und Rastvogel in geeigneten Lebens­räumen in weiten Teilen des Landes. Bis­her liegen uns in Rheinland-Pfalz rund 571 Meldungen seit 2010 vor, wobei etwa 15 % dieser Meldungen durch Intensivkartierungen in der Mehlinger Heide durch H.-W. Helb zusammengetra­gen wurden.

Lebensraum

Der Fitis lebt in lichten und sonnigen Randlagen von Laub-, Misch- und Nadel­wald mit guter Krautschicht sowie in strukturreichen Gebüschflächen. Bevor­zugt trifft man ihn an Waldlagen mit jün­geren Baumbeständen an. Im Spätsom­mer kann die Art auch im offeneren Land beobachtet werden. Intensive Kartierun­gen in der Mehlinger Heide (bei Kaisers­lautern) verdeutlichen, dass der Fitis auch auf Truppenübungsplätzen mit Heideve­getation günstige Lebensraumbedingun­gen vorfindet.

Fortpflanzung

Neststand am Boden, selten auf Bewuchs. Nest noch mehr überdacht als beim Zilpzalp. Eiablage nicht vor Mitte April, Gelegegröße 4 - 8 Eier. Brut- und Nestlingsdauer je ca. 12 - 15 Tage. Eine Jahresbrut.

Nahrung

Kleine Insekten, Spinnen sowie kleine Gehäuseschnecken. Im Spätsommer nur gelegentlich Beeren. Gebietsweise auch Nektaraufnahme (zit. nach GLUTZ & BAUER 1991).

Verhalten

Tagaktiv. Nachtzieher. Bewegt sich lebhafter und mehr flatternd als der Zilpzalp. Nahrungserwerb durch Absuchen und Nachflattern im Geäst sowie durch Flugjagd. Angaben zu den experimentell auslösbaren Reaktionen beim Territorialverhalten siehe z.B. HELB (1981b).

Schutzmaßnahmen

Aufgrund der insgesamt noch guten Bestandssituation sind derzeit keine besonderen Schutzmaßnahmen erforderlich.

Gefährdung

Beeinträchtigung bzw. Verlust von Lebensraum infolge ökologisch ungünstiger Forstbewirtschaftung, vor allem durch Monokulturen, sowie durch Verlust potentieller Brutgebiete durch zunehmenden Landschaftsverbrauch und Verluste auf dem Zug.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Die drei Laubsängerarten sind zu verwechseln: Der Waldlaubsänger, der Fitis und der Zilpzalp.
Der überwiegend gelb wirkende Waldlaubsänger hat einen rein weißen Bauch. Er besitzt einen zitronegelben Überaugenstreif und einen dunklen Augenstreif, der beim Fitis weniger kräftig ausgebildet ist. Seine Brust ist satt zitronengeld und die Flügel sind länger als beim Fitis. Der Fitis dagegen weist eher eine gelbgrünliche und der Zilpzalp eine graugrüne Färbung der Unterseite auf. Beiden Arten fehlt allerdings der deutlich abgesetzte weiße Bauch. Für den Waldlaubsänger sind lichte Buchenbestände der bevorzugte Lebensraum. Der typische Waldlaubsänger Gesang ist eine sich beschleunigende Folge spitzer, metallischer Töne, die mit einem fast pulsierenden Trillern endet “zip…zip…zip, zip, zip zip zip zip-zip-zip-zipzipzipzwürrrzwürrr”. Der Fitis kommt gerne in lockeren Eichen-, Lärchen- oder Birken-Jungbeständen vor und singt dort seine melancholische, absteigende Strophe von gut 3 Sekunen Dauer. Der Zilpzalp, oft in lichten älteren Laub- oder Mischbeständen zu Hause, trägt seine namengebenden „zilp-zalp- …“-Strophen manchmal fast kontinuier­lich vor, die Strophen jeweils mit einer Serie von fast stimmlosen „trt“- oder „tret“-Elementen verbunden.

Des Weiteren besteht Verwechslungsgefahr mit dem Orpheus- und dem Gelbspötter. Der Orpheusspötter hat deutlich kürzere Flügel als der Gelbspötter. Seine Oberseite ist weniger grau und eher einfarbig. Die Oberseite des Gelbspötters ist graugrün und bei zusammen gelegtem Flügel bildet sich ein helles Flügelfeld. Der Fitis hat im Gegensatz zu beiden Spöttern einen deutlichen Überaugenstreif, einen dunklen Augenstreif und im Sitzen einen gekerbten Schwanz, der bei den Spöttern gerade verläuft. Wie fast immer kann man die Arten an ihrem Gesang unterscheiden. Der Gelbspötter hat einen lauten schnellen Gesang in den er immer wieder Imitationen einflechtet. Typisch für ihn sind wiederkehrende nasal jammernde Töne, z. B. “GÍe GÍe…” und das Einbinden seines Lockrufs “tä-tä-LÜÜit”. Der Orpheusspötter singt plaudernd, schnell und langanhaltend, aber leider weniger typisch.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die ersten Fitisse erreichen Rheinland- Pfalz Ende März, die meisten verlassen es bereits im Juli.


ArtenFinder-Meldekarte

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