Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Phylloscopus sibilatrix (Waldlaubsänger)

Überregionale Verbreitung

Der Schwerpunkt des Verbreitungsgebietes liegt in den Laubwaldregionen Europas, von Großbritannien nach E bis W-Sibirien, nordwärts bis zur Taiga, südlich bis etwa zur Linie S-Frankreich-Karpatenbogen. Der europäische Bestand wird auf 6,1 - 7 Mio. BP geschätzt und als stabil eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997).

Regionale Verbreitung

Der Waldlaubsänger ist ein regelmäßiger Brut- und Sommervogel in geeigneten Lebensräumen in allen Landesteilen von Rheinland-Pfalz. Die Brutvögel verlassen uns im Winter, im Herbst kommen Durch­zügler aus anderen Regionen vor. Die Art meidet die offene, intensiv bewirtschaf­tete Kulturlandschaft Rheinhessens, ist aber ansonsten in allen Landesteilen anzutreffen. Knapp 90 Beobachtungen wurden bisher im ArtenFinder gemeldet.

Lebensraum

Der Waldlaubsänger bewohnt die Innen­bereiche von Laub- und Laubmischwäl­dern. Er benötigt für seine Singflüge und zum Revieranzeigen einen lichten, kraut­armen Bereich in den unteren 4 m mit wenig belaubten Ästen als Warten sowie einen gut belaubten Kronenbereich für die Nahrungssuche. Bevorzugt werden daher außer Naturwäldern naturnahe Wirtschaftswälder, vor allem Buchen­mischwälder, mit unterschiedlichem Altersaufbau der Bäume.

Fortpflanzung

Das Nest wird direkt auf den Boden, bevorzugt in altem Laub und Grasbüscheln, gebaut und hat die Form eines tiefen Napfes. Die meist 5 - 8 Eier werden gegen Mitte Mai gelegt und ca. 13 Tage bebrütet. Nestlingsdauer 11 - 12 Tage. Eine Jahresbrut.

Nahrung

Überwiegend Insekten in allen Enwicklungsstadien und Spinnentiere. Es wird auch warnfarbige Beute wie Feuerwanzen oder Blutströpfchen verzehrt, im Spätsommer gelegentlich auch Beeren.

Verhalten

Tagaktiv. Überwiegend Nachtzieher. Beim Sitzen sind die Flügel meist nicht ganz geschlossen bzw. hängen etwas. Nahrungserwerb hüpfend suchend, durch Flattern aufscheuchend sowie im Rüttelflug von Blättern abpickend. Auch Flugjagd. Gesang von Warten sowie im Singflug in 2 - 4 m Höhe zwischen verschiedenen exponierten Ästen.

Gefährdung

Natürliche Verluste wie Brutverluste durch Waldmäuse sowie durch Beutegreifer und Gefahren auf dem Zug (BAUER & BERTHOLD 1997). Der „Anbau“ standortfremder Nadelhölzer beeinträchtigt das Brutvorkommen.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Die drei Laubsängerarten sind zu verwechseln: Der Waldlaubsänger, der Fitis und der Zilpzalp.
Der überwiegend gelb wirkende Waldlaubsänger hat einen rein weißen Bauch. Er besitzt einen zitronegelben Überaugenstreif und einen dunklen Augenstreif, der beim Fitis weniger kräftig ausgebildet ist. Seine Brust ist satt zitronengeld und die Flügel sind länger als beim Fitis. Der Fitis dagegen weist eher eine gelbgrünliche und der Zilpzalp eine graugrüne Färbung der Unterseite auf. Beiden Arten fehlt allerdings der deutlich abgesetzte weiße Bauch. Für den Waldlaubsänger sind lichte Buchenbestände der bevorzugte Lebensraum. Der typische Waldlaubsänger Gesang ist eine sich beschleunigende Folge spitzer, metallischer Töne, die mit einem fast pulsierenden Trillern endet “zip…zip…zip, zip, zip zip zip zip-zip-zip-zipzipzipzwürrrzwürrr”. Der Fitis kommt gerne in lockeren Eichen-, Lärchen- oder Birken-Jungbeständen vor und singt dort seine melancholische, absteigende Strophe von gut 3 Sekunen Dauer. Der Zilpzalp, oft in lichten älteren Laub- oder Mischbeständen zu Hause, trägt seine namengebenden „zilp-zalp- …“-Strophen manchmal fast kontinuier­lich vor, die Strophen jeweils mit einer Serie von fast stimmlosen „trt“- oder „tret“-Elementen verbunden.

Auch vom Gelbspötter unterscheidet sich der Waldlaubsänger. Der Gelbspötter ist zwar ähnlich gefärbt, allerdings weist er auch keinen weißen Bauch auf.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die bisher 86 Meldungen des Wald­laubsängers aus Rheinland-Pfalz wurden hauptsächlich im April und Mai erbracht. Die ersten Meldungen stammen von Ende März, vereinzelte Meldungen gin­gen auch noch im August und Septem­ber ein.


ArtenFinder-Meldekarte

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