Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Hippolais icterina (Gelbspötter)

Überregionale Verbreitung

Von NE-Frankreich über das gemäßigte und nördliche Europa bis Westsibirien, nördlich bis zur Höhe der norwegischen Küste von Nordland bzw. S-Schweden, südlich bis etwa zum Alpennordrand verbreitet, überwiegend in den tieferen Lagen. Der europäische Brutpaarbestand wird mit 1,3 - 1,7 Mio. BP als stabil eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). 

Regionale Verbreitung

Regelmäßiger Brut- und Sommervogel in geeigneten Lebensräumen in weiten Teilen von Rheinland-Pfalz. Während die meisten Brutvögel Rheinland-Pfalz im Winter verlassen kommen häufig Durchzügler aus anderen Regionen vor (DIETZEN et al. 2008). (April/Mai - August/September) Es gingen inzwischen rund 80 Meldungen im ArtenFinder ein. 

Lebensraum

Der Gelbspötter benötigt als Bruthabitat eine mehrschichtige, im oberen Bereich lichte Gehölzstruktur wie lockeren Baumbestand mit reichlich Unterholz bzw. hohes Gebüsch. Daher bevorzugt in Auwäldern, feuchten Eichen-Hainbuchenwäldern und Saumgehölzen vorkommend sowie in ähnlich strukturierten Feldgehölzen und Parks bzw. Grünanlagen.

Fortpflanzung

Neststand meist in 1 - 3 m Höhe auf Ästen von Laubbäumen oder Sträuchern, bevorzugt in Holunder, Flieder und Hainbuche (GLUTZ & BAUER 1991). Der Nestnapf ist aus Grashalmen und Pflanzenfasern geflochten, wobei zusätzlich Spinnweben und Haare etc. zur Verfestigung eingearbeitet werden. Brutbeginn (4 - 5 Eier) gegen Ende Mai. Brut- und Nestlingsdauer je ca. 13 bzw. 14 Tage. In der Regel eine Jahresbrut.

Nahrung

Überwiegend Insekten, je nach Verfügbarkeit vor allem Imagines von in Massen vorkommenden Arten sowie Spinnen. In geringen Anteilen auch Beeren und Früchte verschiedener Sträucher und Obstarten.

Verhalten

Tagaktiv. Fortbewegung hüpfend sowie auf Zweigen seitwärts schreitend. Nahrungserwerb im Hüpfen und im Flug, meist in der Vegetationsschicht von 2 - 8 m Höhe. „Sperrige“ Insekten werden weichgeklopft. Gesang aus dem Blattwerk der Baumkronen heraus (BERGMANN & HELB 1982).

Schutzmaßnahmen

Schutz und Erhalt von mehrschichtigen Waldrandstrukturen und Wiederbepflanzung ausgeräumter Landschaften.

Gefährdung

Nach BAUER & BERTHOLD (1997) scheint hauptsächlich ungünstiges Wetter während der Brutzeit für gebietsweise auffällige Bestandsrückgänge verantwortlich zu sein. Ansonsten werden Lebensraumverlust durch Flurbereinigungsverfahren erwähnt.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Verwechslungsgefahr besteht mit dem Orpheusspötter und dem Fitis. Der Orpheusspötter hat deutlich kürzere Flügel als der Gelbspötter. Seine Oberseite ist weniger grau und eher einfarbig. Die Oberseite des Gelbspötters ist graugrün und bei zusammen gelegtem Flügel bildet sich ein helles Flügelfeld. Der Fitis hat im Gegensatz zu beiden Spöttern einen deutlichen Überaugenstreif, einen dunklen Augenstreif und im Sitzen einen gekerbten Schwanz der bei den Spöttern gerade verläuft. Wie fast immer kann man die Arten an ihrem Gesang unterscheiden. Der Gelbspötter hat einen lauten schnellen Gesang in den er immer wieder Imitationen einflechtet. Typisch für ihn sind wiederkehrende nasal jammernde Töne, z. B. “GÍe GÍe…” und das einbinden seines Lockrufs “tä-tä-LÜÜit”. Der Orpheusspötter singt plaudernd, schnell und langanhaltend, aber leider weniger typisch. Der Fitis wiederholt eine circa 3 s andauernde, abfallende Folge weicher Pfeiftöne, z. B. “sisisi-WÜJ-WÜJ-WÜJ swi-swi-siw tuui tuui tuui si-siSWÍÍJ-sü” (SVENSON et al. 1999). (siehe auch Fitis Verwechslungen)

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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ArtenFinder-Meldekarte

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