Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Lullula arborea (Heidelerche)

Überregionale Verbreitung

Von NW-Afrika über W-Europa bis Zentralrussland und südwärts bis zum N-Irak verbreitet, vom Tiefland bis gebietsweise in die Berg- oder sogar Hochgebirgslagen. Nach FOLZ (1982) brütet die Heidelerche in Rheinland-Pfalz kaum oberhalb 500 Höhenmeter. Europaweit liegen die Bestandsschätzungen zwischen 1 - 2,2 Mio. BP und die Art wird als „verletzlich“ eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). In M-Europa brüten nur ca. 47 - 74 T. BP (BAUER & BERTHOLD 1997).

Regionale Verbreitung

Die Heidelerche ist ein regelmäßiger, aber seltener Brutvogel in bestimmten Landes­teilen von Rheinland-Pfalz. Durchzügler kommen häufig vor. Der Schwerpunkt liegt in den trockenwarmen Landesteilen, vor allem am Rand der Oberrheinischen Tiefebene, entlang der Deutschen Wein­straße, sowie in Rheinhessen und in den Mainzer Sanden. Der Großteil der bisher 85 Meldungen konzentriert sich auf drei Gebiete: die Mehlinger Heide bei Kaisers­lautern, das Weinanbaugebiet zwischen Deidesheim und Wachenheim sowie das Weinanbaugebiet zwischen Neustadt und Maikammer.

Lebensraum

Die Heidelerche ist ein Brutvogel gut besonnter, hügeliger und halboffener Landschaften mit magerer Bodenvege­tation auf sandigen Böden. Singwarten sind für die Art von besonderer Bedeu­tung. Zu den bevorzugten Lebensräumen gehören verbuschte Trockenrasen, Heide­flächen und Waldlichtungen in Kiefern­wäldern. An der Deutschen Weinstraße werden rebenbepflanzte Hänge mit hoher Strukturvielfalt besiedelt.

Fortpflanzung

Balzverhalten kann bereits im Oktober („Herbstbalz“) beobachtet werden. Eigentliche Balz im zeitigen Frühjahr, bei Spätdurchziehern bis April. Vom Männchen wird der Neststandort festgelegt, meist in Waldrandnähe. Nest oft laubenförmig. Eiablage (4 Eier) meist ab der zweiten Märzhälfte. Brutdauer ca. 14 Tage, Nestlingsdauer ca. 13 Tage. In M-Europa meist nur eine Jahresbrut, im Süden öfters zwei (GLUTZ & BAUER 1985).

Nahrung

Sommernahrung überwiegend Gliederfüßer, seltener Regenwürmer und kleine Schnecken. Während anderer Jahreszeiten zunehmend pflanzliche Nahrung wie Triebspitzen von Gräsern, Knospen oder Sämereien.

Verhalten

Tagaktiv, gelegentlich Nachtgesang. Neben Tagzug wahrscheinlich auch Nachtzug. Anflug von Sing- und Beobachtungswarten. Singflüge meist von Baumspitze aus in Spiralen auf ca. 50 bis teils 100 m Höhe. Dabei Flug öfters fledermausartig und abschließendes Absinken zum Startplatz. Nahrungssuche am Boden. Zieht meist einzeln, rastet aber auch in großen Trupps (GLUTZ & BAUER 1985).

Gefährdung

Rückgang durch Verlust von Lebensräumen wie extensiven Viehweiden, Heide- und Brachflächen, sowie durch Wegebau, Flurbereinigung sowie durch Biozideinsatz. Auch direkte Verfolgung in mediterranen Überwinterungsgebieten.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Haubenlerche, Feld- und Heidelerche können verwechselt werden. Die Haubenlerche hat eine lange spitze Haube, die, anders als bei Feld- und Heidelerche, auch zusammengelegt noch sichtbar ist. Die Feldlerche hat als einzige der genannten Arten einen weißlichen Flügelhinterrand und weiße Schwanzaußenkanten. Die Haubenlerche dagegen hat rostrote Schwanzaußenkanten und keinen weißen Flügellhinterrand. Die Heidelerche hat weiße Schwanzspitzen, besitzt auch keinen weißen Flügellhinterrand, hat aber als einzige eine helle Flügelbinde. Diese lässt am Boden ein charakteristisches schwarzweißes Muster vor dem Flügelbug entstehen (SVENSSON et al. 1999). (Vergl. auch Verhalten).
Auch mit dem Wiesenpieper besteht Verwechlunsgsgefahr, der einen feineren Schnabel und weniger gezeichneten Kopf aufweist.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Nachweise der Heidelerche liegen aus dem Zeitraum März bis Mitte Oktober vor. Bei den frühesten und spätesten Beobachtungen im Jahr handelt es sich um Durchzügler. Winterbeobachtungen gibt es bisher keine.


ArtenFinder-Meldekarte

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