Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Galerida cristata (Haubenlerche)

Überregionale Verbreitung

Von S-Skandinavien südwärts bis zum Senegal, ostwärts bis China mit Lücken weit verbreitet, überwiegend in tieferen Lagen. Wohl nirgends häufiger Brutvogel. Der europäische Bestand umfasst 1,3 - 2,4 Mio. BP und wird als mäßig abnehmend eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). In M-Europa brüten nur ca. 69 - 91 T. BP (BAUER & BERTHOLD 1997). Zur Verbreitung in Rheinland-Pfalz siehe MEINHARDT et al. 1982).

Regionale Verbreitung

Die Haubenlerche war bis in die 1970er Jahre ein regelmäßiger Brut- und Jah­resvogel in geeigneten Lebensräumen in weiten Teilen von Rheinland-Pfalz. Inzwischen ist die Art deutschlandweit vom Aussterben bedroht, im ArtenFin­der liegen zurzeit 54 Meldungen aus Rheinland-Pfalz vor. Aktuell zeigen sich Meldungsschwerpunkte in Siedlungsge­bieten in der Oberrheinischen Tiefebene.

Lebensraum

Die Haubenlerche bevorzugt baum­arme Trockengebiete. Als ursprünglichen Bewohner der Steppengebiete und Halb­wüsten kann man die Art meist in Neu­baugebieten, auf asphaltreichen Indus­triebrachen, an Gleisanlagen und auf sonstigen vegetationsarmen Brach- und Ruderalflächen beobachten.

Fortpflanzung

Balzverhalten manchmal schon im Herbst und in milden Wintern, meist aber wie auch die Reviergründung im Frühjahr. Nest an trockener, durch Steine etc. geschützter Stelle, in selbstgegrabener Mulde. Das Weibchen baut das Nest aus meist trockenen Pflanzenteilen wie Gräsern, innen mit feinem Bast oder Haaren ausgepolstert. Die 3 - 5 Eier werden meist gegen Ende März/ Anfang April gelegt und ca. 13 Tage bebrütet. Die Nestlingsdauer beträgt etwa 9 Tage. Meist 2 Jahresbruten.

Nahrung

Pflanzliche und tierische Nahrung, zur Jungenaufzucht überwiegend Gliederfüßer. Neben Sämereien verschiedener Krautpflanzen werden auch Getreidekörner aufgenommen. Regenwürmer varieren im Anteil, ebenso Ameisen und andere Gliederfüßer.

Verhalten

Tagaktiv mit langer Aktivitätsphase. Singflug anders als bei Feldlerche mit unregelmäßigen Flügelschlägen schwankend auf und ab mit Bogenflügen. Gesang mit Fremdimitationen. Beim Nahrungserwerb den Boden absuchend bzw. Samen von Fruchtständen abpickend. Auch Nahrung freihackend. Im Winter Trupps bildend und in beieinander liegenden Schlafmulden nächtigend.

Schutzmaßnahmen

Änderung der Landwirtschaft mit Belassung von Randstreifen, Rainen und Extensivflächen sowie Verbot von Biozideinsatz an Straßenrändern und Gleisanlagen (BAUER & BERTHOLD 1997). Schaffung und Duldung von Ödflächen am Siedlungsrand.

Gefährdung

Hauptursachen für den teils dramatischen Bestandsrückgang sind nach BAUER & BERTHOLD (1997) weniger klimatische Effekte, sondern der Verlust von Lebensraum wie Öd- und Brachland und Versiegelung von Flächen.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Haubenlerche, Feld- und Heidelerche können verwechselt werden. Die Haubenlerche hat eine lange spitze Haube, die, anders als bei Feld- und Heidelerche, auch zusammengelegt noch sichtbar ist. Die Feldlerche hat als einzige der genannten Arten einen weißlichen Flügelhinterrand und weiße Schwanzaußenkanten. Die Haubenlerche dagegen hat rostrote Schwanzaußenkanten und keinen weißen Flügellhinterrand. Die Heidelerche hat weiße Schwanzspitzen, besitzt auch keinen weißen Flügellhinterrand, hat aber als einzige eine helle Flügelbinde. Diese lässt am Boden ein charakteristisches schwarzweißes Muster vor dem Flügelbug entstehen (SVENSSON et al. 1999). (Vergl. auch Verhalten).

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die Haubenlerche kann in Rheinland- Pfalz ganzjährig beobachtet werden.


ArtenFinder-Meldekarte

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