Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Alauda arvensis (Feldlerche)

Überregionale Verbreitung

Von NW-Afrika über W-Europa bis Sibirien und Japan, in offener Landschaft weit verbreitet. In Neuseeland und Australien eingebürgert. Nach Schätzung kommen in Europa etwa 28 - 35 Mio. BP vor. Der Bestand wird europaweit aufgrund dramatischer Einbußen in z.B. Großbritannien und Dänemark als „verletzlich“ eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997).

Regionale Verbreitung

Rund 1500 Meldungen seit 2010 aus Rheinland-Pfalz belegen, dass die Feldler­che ein regelmäßiger Brutvogel in geeig­neten Lebensräumen in weiten Teilen des Landes ist. Durchzügler aus anderen Regionen kommen häufig vor.

Lebensraum

Die Art meidet geschlossene Waldge­biete. Im Hunsrück und in weiten Teilen des Pfälzerwaldes fehlt die Feldlerche. Eine hohe Bestandsdichte wird in exten­siv genutzten Agrarflächen mit hohem Grünlandanteil erreicht. In einer zu inten­siv genutzten Agrarlandschaft fehlen geeignete Bruthabitate und Nahrung.

Fortpflanzung

Nistet an Grasbüscheln, in Getreide-, Rüben- und Ölfruchtfeldern ab etwa Mitte April. Gelegegröße 2 - 5 Eier (ca. 11 Tage Brutdauer). Nestlingszeit etwa 7 - 11 Tage, nach ca. 15 Tagen sind die Jungen flügge. Meist zwei Jahresbruten.

Nahrung

Im Winterhalbjahr überwiegend pflanzliche Nahrung wie Getreidekörner und Samen von Ackerunkräutern sowie Blattspitzen. Ab April zunehmend Gliederfüßer.

Verhalten

Tagaktiv. Zug auch nachts. Ausdauernde Singflüge allgemein bekannt mit auffälligen Sturzflügen zum Boden. Im Herbst große Zug- und vor allem Rastgemeinschaften auf Äckern.

Schutzmaßnahmen

Förderung der ehemaligen Mosaikstruktur der Kulturlandschaft mit der Schaffung zusätzlicher Brachflächen sowie Ackerrandstreifen. Förderung der naturverträglichen Landbewirtschaftung. Flächenstilllegungen zeigen bereits Erfolgsaussichten.

Gefährdung

Die Feldlerche ist eine Indikatorart für Veränderungen in der Kulturlandschaft. Deswegen ist der gebietsweise Bestandseinbruch alarmierend. Die Intensivlandwirtschaft reduziert den Erfolg von Zweit- und Mehrbruten, was zu einem stärkeren Rückgang führt.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Haubenlerche, Feld- und Heidelerche können verwechselt werden. Die Haubenlerche hat eine lange spitze Haube, die, anders als bei Feld- und Heidelerche, auch zusammengelegt noch sichtbar ist. Die Feldlerche hat als einzige der genannten Arten einen weißlichen Flügelhinterrand und weiße Schwanzaußenkanten. Die Haubenlerche dagegen hat rostrote Schwanzaußenkanten und keinen weißen Flügellhinterrand. Die Heidelerche hat weiße Schwanzspitzen, besitzt auch keinen weißen Flügellhinterrand, hat aber als einzige eine helle Flügelbinde. Diese lässt am Boden ein charakteristisches schwarzweißes Muster vor dem Flügelbug entstehen (SVENSSON et al. 1999). (Vergl. auch Verhalten).
Auch mit dem Wiesenpieper besteht Verwechslungsgefahr, welcher aber stärker gestrichelt ist und einen kleinen, zarten Schnabel aufweist.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die meisten Brutvögel erreichen uns nach Rückkehr aus dem Überwinterungsgebiet bereits im Februar. Aufgrund ihres auf­fälligen Territorialverhaltens gelingen die meisten Beobachtungen von Februar bis April. Im Herbst werden vermehrt Durch­zügler registriert, Winterbeobachtungen gelingen deutlich seltener.


ArtenFinder-Meldekarte

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