Tagfalter in und um Rheinland-Pfalz

Satyrium spini (Kreuzdorn-Zipfelfalter)

Überregionale Verbreitung

In Schleswig-Holstein, Hamburg, Berlin, Sachsen und im Saarland kommt die Art nicht vor. Weiter verbreitet ist sie in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg. In den übrigen Bundesländern trifft man die Art relativ selten an.

Regionale Verbreitung

Der Kreuzdorn-Zipfelfalter zählt zu den besonders seltenen Tagfaltern in Rheinland-Pfalz. Sein Verbreitungsgebiet beschränkt sich weitestgehend auf die warmen Hänge an der Mosel und im Mittelrheintal. Die Art kommt auch im Nordpfälzer Bergland vor. Laut Roter Liste ist der Kreuzdorn-Zipfelfalter stark gefährdet, in den südlichen Mittelgebirgen sogar vom Aussterben bedroht. Aus dem Westerwald, aus dem gesamten Eifelgebiet, aus dem Pfälzerwald und aus der Oberrheinebene gibt es bisher keine Nachweise. Im ArtenFinder liegen aus dem Zeitraum 2011 bis 2014 nur 4 Meldungen der Art vor. In der LDB Schmetterlinge RLP gibt es einige weitere Meldungen aus den genannten Gebieten und aus dem Nahetal (G. Schwab).

Lebensraum

Die Art lebt in trocken-warmen Biotopen, z.B. Kalkmagerrasen, Steinbrüchen, Schutthalden oder auf trockenen Lichtungen (Settele et al. 2009).

Nahrung

Die Raupe frisst an Kreuzdorn, wo die Eier zur Überwinterung abgelegt werden. Die Falter saugen z.B. an Feld-Thymian, Gewöhnlichem Dost und verschiedenen Korbblütler-Arten. Schulte et al. (2007) vermuten Verbuschung und Aufforstung sowie Klimaveränderungen als Gefährdungsursachen. Entbuschungsmaßnahmen dürfen allerdings laut den Autoren auf keinen Fall zum Verlust der „Krüppel Kreuzdorn-Sträucher“ führen. Diese müssen erhalten werden und zwar vor allem über offenem, nicht zu basenarmem Gesteinsuntergrund in vollsonniger, windgeschützter Lage.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Das charakteristische Merkmal des Kreuzdorn-Zipfelfalters ist der große blaugraue Fleck unterhalb des Zipfels auf der Hinterflügelunterseite. Zudem ist die weiße Linie vergleichsweise kräftig ausgeprägt und verläuft quer über die Hinterflügelunterseite. Bei flüchtiger Betrachtung oder bei schon abgeflogenen Faltern ist prinzipiell eine Verwechslung mit anderen Zipfelfalter-Arten möglich, z.B. mit dem Blauen- oder Braunen Eichen-Zipfelfalter oder dem Ulmen-Zipfelfalter. Gerade die angedeutete „W“-förmige Zeichnung auf der Hinterflügelunterseite des Kreuzdorn-Zipfelfalters könnte eine Verwechslung mit dem Ulmen-Zipfelfalter verursachen.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Der Kreuzdorn-Zipfelfalter fliegt in einer Generation. Die bisher 4 ArtenFinder- Meldungen gingen im Juni und Juli ein. Der bisher früheste Fund stammt vom 15.06.2014 (G. Schwab, Wellmich am Mittelrhein), der bisher späteste wurde am 10.07.2013 gemeldet (W. Grings bei Bremm an der Mosel). Laut Literatur können die Falter auch noch im Juli und August angetroffen werden.


ArtenFinder-Meldekarte

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