Tagfalter in und um Rheinland-Pfalz

Satyrium ilicis (Brauner Eichen-Zipfelfalter)

Überregionale Verbreitung

Mit Ausnahme von Hamburg und Berlin kommt die Art in allen Bundesländern vor. Weiter verbreitet ist sie nur in Mecklenburg-Vorpommern.

Regionale Verbreitung

In der aktuellen Roten Liste der Schmetterlinge von Rheinland-Pfalz wird der Braune Eichen-Zipfelfalter als stark gefährdet eingestuft. In der vorherigen Auflage galt er noch als gefährdet. Schaut man sich die historische und die aktuelle Datenlage in der LDB Schmetterlinge RLP an, stellt man fest, dass die meisten Meldungen vergleichsweise alt sind, das heißt, vor dem Jahr 2000 erbracht wurden. Es scheint also bei dieser Art tatsächlich einen deutlichen Bestandsrückgang zu geben. In den südlichen Mittelgebirgen gilt der Braune Eichen- Zipfelfalter bereits als ausgestorben. Im Westerwald kommt er nicht vor. Über die Vorkommen in der Eifel ist derzeit zu wenig bekannt, um verlässliche Aussagen zu treffen. Die montanen Lagen des Hunsrücks eignen sich nicht als Lebensraum für die Art. In den übrigen Landesteilen geht man von einer starken Gefährdung aus. Im ArtenFinder liegen uns aktuell 9 Meldungen vor, aus dem Bienwald und aus dem angrenzenden südlichen Pfälzerwald. Der Braune Eichen-Zipfelfalter leidet laut Schulte et al. (2007) unter der geänderten Waldbewirtschaftung, die keine Mittel- und Niederwaldwirtschaft und keine großflächige Kahlschlagnutzung mit folgender massiver Wiederaufforstung mehr beinhaltet.

Lebensraum

Die Art besiedelt Jungeichenbestände in wärmebegünstigten Waldgebieten. Auch außerhalb von Wäldern an Hängen mit Eichengestrüpp kann sie vorkommen.

Nahrung

Die Weibchen legen ihre Eier an fingerdicke Stämmchen von Jungeichen, die Raupen fressen nach der Überwinterung im Ei an den Knospen. Nektarpflanzen sind z.B. Brombeere, Zwerg-Holunder oder Kriechender Arznei-Baldrian (Schulte et al. 2007).

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Verwechslungsgefahr besteht vor allem mit dem Kleinen Schlehen-Zipfelfalter. Die Unterschiede zwischen beiden Arten sind auf der Hinterflügelunterseite zu finden und bei frisch geschlüpften Faltern noch am besten zu erkennen: Der Braune Eichen-Zipfelfalter besitzt dort eine unregelmäßiger und gebogen verlaufende, stark unterbrochene weiße Linienzeichnung, die eher schräg statt im 90°-Winkel auf den Vorderrand des Hinterflügels trifft. Zudem verläuft die weiße Linie mehr oder weniger parallel zum Außenrand des Hinterflügels, während sich beim Kleinen Schlehen-Zipfelfalter der Abstand der Linie zum Flügelaußenrand von oben nach unten tendenziell verkleinert. Zudem besitzen die Weibchen der Verwechslungsart ein schwarzes Haarbüschel am Hinterleibsende.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

Dieses Diagramm benötigt JavaScript. Falls Sie diese Statistik anzeigen lassen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser JavaScript ein.

Der Braune Eichen-Zipfelfalter bildet eine Generation aus. Laut Schulte et al. (2007) fliegt die Art hauptsächlich zwischen Ende Juni und Mitte Juli. Als Extremdaten werden der 02.06. (1928) und der 23.07.(2005) genannt. Der bisher früheste Fund im ArtenFinder wurde am 30.05.2007 erbracht (S. Gehrlein, südlicher Bienwald). Die bisher späteste Beobachtung erfolgte am 24.07.2012 (N. Scheydt, bei Dahn).


ArtenFinder-Meldekarte

Die Verbreitungskarte benötigt JavaScript. Falls Sie diese Karte anzeigen lassen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser JavaScript ein.