Tagfalter in und um Rheinland-Pfalz

Satyrium acaciae (Kleiner Schlehen-Zipfelfalter)

Überregionale Verbreitung

Die Art kommt in Thüringen, Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Bayern und Baden-Württemberg vor, weiter verbreitet ist sie nur in letztgenanntem Bundesland.

Regionale Verbreitung

Der Kleine Schlehen-Zipfelfalter fehlt in den südlichen Landesteilen Pfälzerwald und Rheinebene. In den südlichen Mittelgebirgen und dem Nahetal mit seinen Seitentälern ist er selten und stark gefährdet. In der Mittelrheintal-Region wird der Falter als gefährdet eingestuft. Im Westerwald und in der Eifel wurde die Art extrem selten nachgewiesen. Der Hunsrück ist aufgrund seines über weite Strecken montan geprägten Klimas für den Kleinen Schlehen-Zipfelfalter als Lebensraum ungeeignet. Insgesamt werden die Bestände in Rheinland-Pfalz als stark gefährdet eingestuft. Im ArtenFinder liegen uns aktuell 13 Meldungen vor, die Hälfte davon aus dem mittleren Moseltal. Zahlreiche Nachweise von G. Schwab u.a. aus den südlichen Mittelgebirgen (Nordpfälzer Bergland) und dem Mittelrheintal vermitteln einen positiven Eindruck über die derzeitige Bestandssituation des Falters in Rheinland-Pfalz!

Lebensraum

Die Art besiedelt buschreiches, xerothermes Offenland, bevorzugt besonnte Halbtrockenrasen und Felsensteppen in steiler Hanglage (Schulte et al. 2007).

Nahrung

Als Nektarpflanzen werden weiß blühende Arten bevorzugt. Die Raupe frisst an Schlehe.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Der Kleine Schlehen-Zipfelfalter ist zwar die mit Abstand kleinste Art der Gattung Satyrium, allerdings ist dieses Merkmal anhand eines Fotobelegs nicht immer eindeutig zu erkennen. Verwechslungsgefahr besteht vor allem mit dem Braunen Eichen-Zipfelfalter. Bei frisch geschlüpften Faltern sind die Unterschiede noch am besten zu erkennen: Der Kleine Schlehen-Zipfelfalter zeigt eine zusammenhängender und gerader verlaufende weiße Linienzeichnung auf der Hinterflügelunterseite, die etwa im 90°-Winkel auf den Vorderrand des Hinterflügels trifft. Der Vorderrand befindet sich dort, wo sich der Hinterflügel über den Vorderflügel schiebt. Bei der Verwechslungsart verläuft die Linie eher gebogen und trifft schräg auf den Hinterflügelvorderrand. Zudem wird beim Kleinen Schlehen-Zipfelfalter der Abstand dieser weißen Linie zum Außenrand des Hinterflügels von oben nach unten tendenziell kleiner, während er beim Braunen Eichen-Zipfelfalter gleich bleibt. Die Weibchen der hier porträtierten Art tragen am Hinterleibsende ein schwarzes Haarbüschel. Dies ist aber meist verdeckt und daher nur schwer zu erkennen.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Der Kleine Schlehen-Zipfelfalter fliegt in einer Generation. Im ArtenFinder liegen Daten zwischen dem 01.06.2014 (D. Lode, Bad Münster am Stein-Ebernburg) und dem 08.07.2013 (K.-W. Augenstein, südlich Hoppstädten bei Lauterecken) vor. Laut Schulte et al. (2007) kann die Art in sehr günstigen Jahren auch schon im letzten Maidrittel angetroffen werden, fliegt aber in der Regel zwischen Anfang Juni und Ende Juli.


ArtenFinder-Meldekarte

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