Distelfalter (© O. Röller)
Distelfalter (© O. Röller)
Distelfalter (© O. Röller)
Distelfalter (© O. Röller)
Distelfalter (© O. Röller)
Der Distelfalter zeigt oberseits eine braunorangene Grundfärbung mit lebhaftem Fleckenmuster. Anhand dieser charakteristischen Zeichnung ist er gut von allen anderen heimischen Arten zu unter-scheiden, lediglich mit dem Admiral könnte man ihn verwechseln, denn gerade die Vorderflügelspitzen ähneln sich durch die dunkle Grundfärbung mit weißen Flecken. Die Flügelunterseiten sind ebenfalls recht ähnlich gezeichnet, die des Distelfalters sind aber deutlich heller. Zudem trägt er auf der Unterseite des Hinterflügels gut erkennbare Augenflecken, die dem Admiral fehlen. Im Vorbeiflug besteht zudem eine gewisse Verwechslungsgefahr mit dem Großen Fuchs. Im heißen Sommer 2003 konnte in Neustadt-Gimmeldingen ein eindrucksvoller Wanderfalterzug beobachtet werden: Aus Süden kommend und nach Norden fliegend, wurden auf einer überschaubaren Strecke von nur etwa 10 Metern über einen Zeitraum von zwei Stunden 80 Distelfalter gezählt (mündliche Mitteilung E. Blum). Geht man davon aus, dass diese Beobachtung nur einen relativ kleinen Teilausschnitt des Zuges beschreibt, kann man sich vorstellen, wie viele Falter tatsächlich im Umfeld unterwegs waren.
Der Distelfalter ist ebenfalls eine Wanderfalter-Art, im Gegensatz zum Admiral ist eine Überwinterung bei uns aber nicht möglich. Die Wanderung beginnt im Ausgangsgebiet in Afrika und erfolgt zunächst bis nach Südeuropa, wo die Falter reproduzieren. In Jahren mit günstiger Witterung erreichen schon Falter der ersten Welle Süddeutschland, in der Regel wandern aber die Tiere der ersten südeuropäischen Generation bei uns ein (Schulte et al. 2007). Im ArtenFinder erfolgte die bisher früheste Meldung am 30.04.2012 (N. Scheydt, nördlich Lauterschwan im südlichen Pfälzerwald). Die meisten Meldungen stammen von Mitte Juni sowie von Ende Juli bis Mitte August. Die bisher späteste Beobachtung wurde am 28.10.2013 gemeldet (N. Scheydt, bei Neuburg am Rhein). Die eingewanderten Falter bilden hierzulande eine Folgegeneration aus.