Tagfalter in und um Rheinland-Pfalz

Melitaea aurelia (Ehrenpreis-Scheckenfalter)

Überregionale Verbreitung

In Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin kommt die Art nicht vor. In Baden-Württemberg, dem Saarland, Hessen und Thüringen ist sie weiter verbreitet, in den übrigen Bundesländern ist die Art relativ selten anzutreffen.

Regionale Verbreitung

Der Ehrenpreis-Scheckenfalter wird landesweit als stark gefährdete Tagfalter-Art bewertet. Davon abweichend gilt er in der Eifel und in den südlichen Mittelgebirgen als gefährdet, in den warmen Flusstälern des nördlichen Rheinland-Pfalz als vom Aussterben bedroht und im Pfälzerwald als ausgestorben bzw. verschollen. Im Wester-wald/Taunus-Gebiet wurde er nie nachgewiesen, im Hunsrück ist von einer Gefährdung der Art auszugehen, wobei dort aktuelle Daten fehlen. Im ArtenFinder liegen uns aktuell nur 6 Meldungen aus Rheinland-Pfalz vor.

Lebensraum

Die bevorzugten Lebensräume des Ehrenpreis-Scheckenfalters sind Magerrasen, vor allem kalkreicher Standorte.

Nahrung

Die Falter saugen z.B. an Acker-Witwenblume, Gewöhnlicher Wiesen-Flockenblume oder Kartäuser-Nelke. Raupennahrungspflanzen sind vor allem Mittlerer Wegerich und Spitzwegerich, die Eier werden an die Blattunterseiten gelegt (Schulte et al. 2007, Settele et al. 2009).

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Der Ehrenpreis-Scheckenfalter fällt schon durch seine geringe Größe und durch seinen typischen langsamen, bodennahen Schwirrflug auf. Dies unterscheidet die Art vom größeren Wachtelweizen-Scheckenfalter. Des Weiteren bildet der Zwischenraum der beiden Marginallinien auf der Hinterflügelunterseite, also der Rand des Flügels (nicht die Flügel-Fransen!), beim Ehrenpreis-Scheckenfalter einen farblichen Kontrast zur nach innen anschließenden helleren Marginalbinde. Beim Wachtelweizen-Scheckenfalter hebt sich dieser Rand farblich nicht ab. Allerdings ist dies, je nach Lichteinfall und Alter des Falters, ein nicht immer verlässliches Merkmal. Zur Färbung der Palpenhaare (Haare der Lippen-taster) als Bestimmungs-Kriterium siehe Seite 184. Die sichere Bestimmung der Art anhand von Fotos bleibt schwierig. Im ArtenFinder-Projekt ist nicht auszuschließen, dass sich unter den gut 180 Nachweisen des Wachtelweizen-Scheckenfalters auch einzelne Ehrenpreis- Scheckenfalter befinden. Bei Verdacht könnte der Fundort aufgesucht werden, um eine sichere Diagnose zu stellen. Dunkel gefärbte Exemplare der hier porträtierten Art können auch mit dem Baldrian-Scheckenfalter verwechselt werden. Dieser trägt aber auf der Hinterflügelunterseite kleine schwarze Flecken in der Submarginalbinde, die dem Ehrenpreis-Scheckenfalter fehlen.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die bisherigen Meldungen im ArtenFinder wurden alle zwischen dem 21. und 23.06. erbracht, laut Schulte et al. (2007) fällt die Hauptflugzeit in den gesamten Juni, ab Anfang Juli kann man nur noch wenige Falter beobachten. Der 25.05.2004 wird von den Autoren als bisher frühestes Funddatum genannt, wobei sie vermuten, dass der Ehrenpreis-Scheckenfalter den Beginn seiner Flugzeit im Laufe der letzten etwa 60 Jahre kontinuierlich nach vorne verlagerte.


ArtenFinder-Meldekarte

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