Tagfalter in und um Rheinland-Pfalz

Melitaea diamina (Baldrian-Scheckenfalter)

Überregionale Verbreitung

Außer in Hamburg und Berlin kommt die Art in ganz Deutschland vor. Weiter verbreitet ist sie in Bayern, Baden-Württemberg, dem Saarland und Rheinland-Pfalz. In den übrigen Bundesländern ist die Art relativ selten anzutreffen.

Regionale Verbreitung

Der Baldrian-Scheckenfalter gilt in Rheinland-Pfalz als gefährdet. Davon abweichend ist er im Westerwald, Taunus sowie in der Eifel stark gefährdet und in der Rheinebene vom Aussterben bedroht. Im ArtenFinder liegen uns 32 Meldungen der Art vor, wobei aktuelle Nachweise aus der Rheinebene und aus dem Mittelrheintal fehlen. In der LDB Schmetterlinge RLP gibt es ebenfalls keine aktuellen Nachweise aus der Rheinebene.

Lebensraum

Die Art lebt sowohl in trockenen als auch in sehr feuchten Habitaten, man kann sie in Halbtrockenrasen, Steinbrüchen sowie in Feucht- und Nasswiesen der Bachtäler antreffen. Entscheidend ist das Vorkommen von Baldrian-Arten.

Nahrung

An Baldrian-Arten werden die Eier abgelegt, die Raupen fressen an diesen Pflanzen. Die Falter saugen z.B. an Sumpf-Kratzdistel und Arznei-Baldrian (Schulte et al. 2007). Auch für den Baldrian-Scheckenfalter bedeutet eine Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung eine Gefährdung. Brache und einschürige Streuwiesenmahd schaden der Art aber nicht. Wichtig ist jedoch das Vorhandensein von besonnten Beständen der Nektar- und Raupennahrungspflanzen (Settele et al. 2009).

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Der Baldrian-Scheckenfalter fällt durch seine sehr dunklen Flügeloberseiten auf. Vor allem die Hinterflügel der Männchen besitzen oft kaum eine Zeichnung. Dies unterscheidet die Art von den anderen Scheckenfaltern. Ein weiteres Merkmal sind die kleinen schwarzen Flecken am Außenrand der braunorangefarbenen Submarginalbinde auf der Hinterflügelunterseite. Anhand dieser kann man die Art vom Wachtelweizen-Scheckenfalter unterscheiden und, da sich die Flecken ausschließlich auf der Flügelunterseite befinden, auch vom Wegerich-Scheckenfalter.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Der Baldrian-Scheckenfalter fliegt in der Regel in einer Generation, in Ausnahmefällen auch in einer partiellen zweiten. Normalerweise kann der Falter ab Anfang Juni beobachtet werden und fliegt bis Anfang Juli, seltener auch noch bis Ende Juli. Im Jahr 2014 wurde die erste Beobachtung aber schon am 13.05. gemeldet (G. Schwab, Alsenz), weitere drei Meldungen folgten bis Ende Mai, der nördlichste Fundort liegt bei Rennerod im Westerwald (O. Röller, 31.05.2014). Laut Schulte et al. (2007) galt als bisher frühestes Beobachtungsdatum der 22.05. (1936). Die bislang späteste ArtenFinder-Meldung stammt vom 19.08.2014 (N. Scheydt, bei Bundenthal im südlichen Pfälzerwald).


ArtenFinder-Meldekarte

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