Tagfalter in und um Rheinland-Pfalz

Erebia meolans (Gelbbindiger Mohrenfalter)

Überregionale Verbreitung

Die Art kommt nur im Süden Deutschlands vor. In Bayern und Baden-Württemberg ist sie weiter verbreitet, in Rheinland-Pfalz ist sie nur selten anzutreffen.

Regionale Verbreitung

Vom Gelbbindigen Mohrenfalter liegt uns im ArtenFinder lediglich 1 Meldung aus dem Pfälzerwald bei Trippstadt vor (G. Schwab). In der LDB Schmetterlinge RLP sind es einige mehr aus diesem Gebiet. Insgesamt gilt die Art in Rheinland-Pfalz als vom Aussterben bedroht. Im Pfälzerwald ist sie als stark gefährdet eingestuft, in der Oberrhein-Ebene ist sie ausgestorben oder verschollen. Ansonsten wird sie nur noch für die südlichen Mittelgebirge als vom Aussterben bedroht eingestuft, in allen anderen Landesteilen gibt es keine Nachweise.

Lebensraum

Nach Settele et al. (2009) besiedelt die Art Lichtungen und Saumbiotope in Mittelgebirgswäldern, bevorzugt in luftfeuchten Bereichen.

Nahrung

Die Falter saugen Nektar z.B. an Kratzdistel-, Witwenblumen- oder Greiskraut-Arten. Wie bei allen Augenfaltern findet die Raupenentwicklung an verschiedenen Gräsern statt. Durch kleine Kahlschläge und die Schaffung breiter, sonniger Wegränder kann der Gelbbindige Mohrenfalter sogar in Fichtenforsten geschützt werden.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Der deutsche Name der Art ist etwas irreführend, denn eine gelbe Binde besitzt sie nicht. Der mit Binde bezeichnete Bereich auf der Hinterflügelunterseite ist eher leicht aufgehellt und unauffällig. Die größte Verwechslungsgefahr besteht mit dem Rundaugen-Mohrenfalter, der sich auf den ersten Blick kaum von der hier porträtierten Art unterscheidet. Zur Unterscheidung muss man auf die Lage der weiß gekernten Augenflecken auf der Hinterflügeloberseite achten. Diese liegen beim Gelbbindigen Mohrenfalter am äußersten Rand der in Flecken aufgelösten orangefarbenen Binde, während sie beim Rundaugen-Mohrenfalter eine zentrale Position einnehmen. Auch mit dem Weißbindigen Mohrenfalter könnte man die Art verwechseln, dieser besitzt aber eine wenig ausgedehnte, jedoch auffällige weiße Zeichnung auf der Hinter-flügelunterseite und zudem schwarzweiß gescheckte Fransen an den Flügelrändern. Beide Arten sind allerdings in Rheinland-Pfalz deutlich seltener als der Rundaugen-Mohrenfalter zu beobachten, weshalb dieser immer zuerst in Betracht gezogen werden sollte. Generell ausschließen sollte man sie aber in passenden Lebensräumen nicht. Vor allem ist es wichtig, immer auch Fotos der Flügelunterseiten zu erstellen.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Der Gelbbindige Mohrenfalter bildet eine Generation aus. Da im ArtenFinder erst eine Meldung der Art vorliegt, können anhand unserer Daten noch keine Aussagen zur Meldehäufigkeit im Jahresverlauf getroffen werden. Laut Schulte et al. (2007) liegt die Flugzeit der Art im Juni und Juli, das dort genannte früheste Beobachtungsdatum ist der 28.05.(1968). Die ArtenFinder-Meldung wurde bereits am 23.05.2014 erbracht, was erneut auf die Auswirkungen der ungewöhnlichen Witterungsbedingungen in diesem Jahr auf die Tagfalter-Entwicklung hindeutet.


ArtenFinder-Meldekarte

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