Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Athene noctua (Steinkauz)

Überregionale Verbreitung

Von N-Afrika über die mediterrane und gemäßigte Zone Europas bis zur Mongolei und China verbreitet sowie in Arabien und Ägypten bis N-Somalia vorkommend. In Großbritannien und Neuseeland eingebürgert. Der europäische Bestand beträgt ca. 216 - 327 T. BP und wird als mäßig abnehmend bewertet (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). In M-Europa brüten lediglich ca. 21 - 33 T. BP (BAUER & BERTHOLD 1997).

Regionale Verbreitung

Der Steinkauz ist in Rheinland-Pfalz ein lokaler Brut- und Jahresvogel mit regel­mäßigem Brutvorkommen in geeigneten Lebensräumen. Meldungsschwerpunkte befinden sich in der Vorderpfalz und in Rheinhessen. Seit 2010 wurden in Rhein­land-Pfalz 44 Beobachtungen gemeldet.

Lebensraum

Der Steinkauz zeigt eine Habitatbindung an Offenland mit niedrig bewachsenen Flächen zur Nahrungssuche und höh­lenbietenden Altbäumen als Rufwarten und zum Brüten. Bevorzugt besiedelt er reich strukturierte Kulturlandschaften mit Streuobstwiesen, Viehweiden, Kopfwei­den und Trockensteinmauern. Der Stein­kauz meidet den geschlossenen Wald und die Konkurrenz von Waldkäuzen, die ihn erbeuten können.

Fortpflanzung

Neststand in Höhlen alter Bäume wie Weiden und Obstbäume sowie in Nischen und leeren Räumen von Scheunen und Ställen. Brütet auch in Nistkästen. Brutperiode April/ Mai. Die 3 - 5 Eier werden ab dem letzten Ei ca. 22 - 28 Tage bebrütet. Die Nestlinge sind ab etwa 40 Tage flugfähig. Eine Jahresbrut (GLUTZ & BAUER 1980).

Nahrung

Hauptsächlich Feldmaus und andere Kleinsäuger, Kleinvögel wie Sperlinge, Drosseln und Stare, Käfer, Heuschrecken und Regenwürmer. Während schneereicher Winter jagt der Steinkauz auch größere Beute wie Ratten und Eichelhäher.

Verhalten

Überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, gelegentlich sowie während der Jungenaufzucht auch tagaktiv. Fliegt ruckartig mit kräftigen, hörbaren Flügelschlägen. Bei langen Strecken fliegt der Steinkauz in einer wellenförmigen Flugbahn wie Spechte. In Erregung zeigt er ein Knicksen. Nahrungserwerb durch Pirschflüge und von Ansitzwarten aus. Durch Depotfettbildung im Oktober/November und geringen Nahrungsverbrauch von Dezember bis Februar kann der Steinkauz nach Untersuchungen von EXO (1988) im Winter Hungerzeiten von 2 bis 3 Wochen überstehen.

Schutzmaßnahmen

Erhalt und Förderung extensiv genutzter Grünländer und Streuobstflächen. Bei Mangel an Bruthöhlen können auch mardersichere Steinkauz-Niströhren angebracht werden.

Gefährdung

Neben extremen Kältewintern und der Gefährdung an Straßen sind vor allem der Verlust von Streuobstwiesen und die flurbereinigte und technisierte Landnutzung mit Biozideinsatz verantwortlich für den teils dramatischen Bestandsrückgang des Steinkauzes.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Der Steinkauz kann in Rheinland-Pfalz ganzjährig beobachtet werden. Ein leich­ter Meldungsschwerpunkt ist bisher im Mai und Juni zu erkennen.


ArtenFinder-Meldekarte

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