Tagfalter in und um Rheinland-Pfalz

Iphiclides podalirius (Segelfalter)

Überregionale Verbreitung

Mit Ausnahme der nördlichen Bundesländer und Berlin kommt die Art in Deutschland vor, ist aber nur relativ selten anzutreffen.

Regionale Verbreitung

Der Segelfalter gilt in Rheinland-Pfalz als vom Aussterben bedroht. Davon abwei­chend ist er im Westerwald und Taunus sowie im Pfälzerwald bereits ausgestor­ben bzw. verschollen. In den warmen Flusstälern im nördlichen Rheinland-Pfalz und im Nahetal (mit Seitentälern) gilt die Art als stark gefährdet. In Eifel und Huns­rück ist sie selten bzw. geographisch be­grenzt vorkommend. In der Rheinebene gab es bisher keine Vorkommen, lediglich Einzeltiere wurden beobachtet, die sich, vermutlich durch Winde verdriftet, dort­hin verflogen haben. Die derzeit 74 Ar­tenFinder-Meldungen stammen überwie­gend aus den südlichen Mittelgebirgen, den Gebieten um Glan und Nahe sowie aus dem Mittelrheintal und dem Mosel­tal. Ganz im Norden von Rheinland-Pfalz gibt es Vorkommen an der Ahr bei Alten­burg, westlich von Bad Neuenahr-Ahr­weiler. Für den Zeitraum 2000 – 2009 liegen in der Landesdatenbank Schmet­terlinge RLP 89 Nachweise der Art vor.

Lebensraum

Der Segelfalter ist eine extrem wärme­bedürftige Art, die heiße, felsige Hänge, Blockschutthalden, Bahndämme, Trockenrasen und trockenwarme Waldlich­tungen besiedelt.

Fortpflanzung

Ein typisches Verhalten der Art ist das so­genannte Hilltopping, die Gipfelbalz. Die Männchen suchen dazu Bergkuppen und Hügel auf, um dort ihre Balzflüge vorzu­führen und ihr Revier zu verteidigen. Dort zieht es auch die Weibchen hin, um einen Partner zu finden.

Nahrung

Als Nektarquelle die­nen z.B. Disteln, Natternkopf, Holunder, Liguster oder Sommerflieder. Die Raupen fressen bevorzugt an Schlehe und Weich­selkirsche, wobei die Bäume laut Schul­te et al. (2007) sonnenexponiert stehen und von niedrigem Wuchs sein müssen.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Der Segelfalter kann ausschließlich mit dem Schwalbenschwanz verwechselt werden. Beide Arten sind gelb-schwarz gefärbt, etwa gleich groß und ge­schwänzt. Die Grundfärbung des Segel­falters ist aber heller und die schwarzen Längsstreifen verlaufen durchgehend. Sitzt der Falter mit offenen Flügeln, set­zen sich die schwarzen Streifen vom Vorderflügel zum Hinterflügel fort. Der Flug des Segelfalters ist ruhiger und, wie der deutsche Name verrät, segelnd. Die Wahrscheinlichkeit, den Schwalben­schwanz in Rheinland-Pfalz anzutreffen, ist sehr viel höher, da der Segelfalter viel seltener ist und nur räumlich begrenzt vorkommt.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die meisten der zurzeit 74 Meldungen im ArtenFinder gingen im April und Mai ein. Das bisher früheste Beobachtungs­datum ist der 02.04.2014 (W. Düring, Schloßböckelheim), das bisher späteste der 23.08.2011 (Wrusch, Oberhausen an der Nahe). In der Regel fliegt der Segel­falter in zwei Generationen, in Jahren mit ungünstigem Frühjahr kann die zweite Generation, die ab Mitte Juli anzutreffen ist, aber nur partiell ausgebildet sein oder ganz fehlen (Schulte et al. 2007).


ArtenFinder-Meldekarte

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