Tagfalter in und um Rheinland-Pfalz

Erynnis tages (Dunkler Dickkopffalter)

Überregionale Verbreitung

In Berlin und Mecklenburg-Vorpommern kommt die Art nicht vor, in Hamburg und Schleswig-Holstein ist sie nur selten anzutreffen. In den übrigen Bundesländern ist die Art weiter verbreitet.

Regionale Verbreitung

Der Dunkle Dickkopffalter ist in Rheinland- Pfalz in allen Landesteilen vertreten. In den meisten Gebieten zählt er zu den Arten der Vorwarnliste, ist also noch relativ oft zu beobachten, könnte jedoch in Zukunft seltener werden. Im Pfälzerwald gilt die Art schon heute als gefährdet. Die Daten im Rheinland, in der Eifel und im Hunsrück sind defizitär. Am häufigsten findet man die Art noch in den südlichen Mittelgebirgen, vor allem im Nordpfälzer Bergland und vergleichsweise häufig im südlichen vorderpfälzischen Tiefland. Dementsprechend befinden sich die meisten der aktuellen Artnachweise im ArtenFinder am Rande des Bienwaldes und zahlreiche weitere Nachweise östlich des Donnersberges zwischen Rockenhausen, Alzey und der Umgebung von Grünstadt. Im ArtenFinder gingen im Zeitraum 2011 bis 2014 172 Meldungen ein. Gefährdet wird die Art durch Mahd von Dämmen und Wegrändern sowie durch andere „Pflegemaßnahmen“.

Lebensraum

Die Art lebt in nicht überdüngten Offenland- Biotopen, z.B. in trockenen Magerrasen (sowohl kalkreicher als auch bodensaurer Standorte). Regional ist sie typisch für zweimal im Jahr gemähte Heuwiesen mit Hornklee (Oberrheinebene). Gelegentlich findet man sie auch in Feuchtgebieten angrenzend an trockene Magerstandorte, z.B. im Bienwald.

Nahrung

Nektarpflanzen sind z.B. Hornklee, Hufeisenklee, Günsel und Löwenzahn. Die Raupe frisst u.a. an Bunter Kronwicke, Gewöhnlichem Hornklee und Hufeisenklee.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Durch die fehlenden weißen Würfelflecken sowie die direkt an den Flügelrändern entlanglaufenden kleinen weißen Punkte (direkt vor den Fransen) auf allen Flügeloberseiten ist der Dunkle Dickkopffalter anhand von Fotos sehr gut zu bestimmen. Lediglich mit schon abgeflogenen Faltern des Kleinen Malven-Dickkopffalters könnte man die Art verwechseln. Dessen lebhafter gezeichneten Flügelunterseiten unterscheiden sich aber deutlich von den einheitlich braun gefärbten Flügelunterseiten des Dunklen Dickkopffalters.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Der Dunkle Dickkopffalter fliegt in zwei Generationen, laut Literatur von Mitte April/Anfang Mai bis Mitte Juni und dann wieder von Ende Juni bis zur ersten Septemberhälfte. Schulte et al. (2007) gehen in der Pfalz von einer unvollständigen dritten Generation aus, deren Falter im September auftreten. Der im ArtenFinder bisher späteste Nachweis gelang N. Scheydt am 28.09.2012 am Rande des Bienwaldes bei Kapsweyer. Dieser Falter kann vermutlich einer dritten Generation zugeordnet werden. Im Jahr 2014 begann die Flugzeit des Dunklen Dickkopffalters in Rheinland-Pfalz extrem früh, sodass die erste Meldung bereits am 30.03. im ArtenFinder eingetragen wurde (N. Scheydt, westlicher Bereich des Bienwaldes). Bis zum 01.05. folgten dann noch weitere 56 Beobachtungen aus verschiedenen Landes-teilen.


ArtenFinder-Meldekarte

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