Libellen in und um Rheinland-Pfalz

Nehalennia speciosa (Zwerglibelle)

Überregionale Verbreitung

Das Areal der Zwerlibelle reicht von Mitteleuropa bis nach Sibirien und Japan. Für ganz Europa zeigt sich eher eine rückläufige Tendenz.

Regionale Verbreitung

In der ArtenFinder Datenbank liegen keine Meldungen der Zwerglibelle vor. In Rheinland-Pfalz existiert nur ein historischer Fund der Art zu Beginn des letzten Jahrhunderts im Maudacher Bruch in Ludwigshafen (Lauterborn 1904).  Aktuelle Vorkommen sind mangels geeigneter Biotope weder bekannt noch zu erwarten (Trockur et al. 2010).

Lebensraum

Die Zwerglibelle besiedelt Seggensümpfe mit gleichmäßig flachem Wasserstand und rasiger Vegetation, z. B. bestehend aus Schlamm-Segge, Faden-Segge, Blasen-Binse und Schmalblättrigem Wollgras. In der Regel handelt es sich hierbei um Übergangsmoore oder Verlandungszonen von Moorseen (Glitz 2009). An diesen Standorten ist die Zwerglibelle oft die einzige vorkommende Libellenart. Da sie ein extremer Biotopspezialist ist,  verschwindet sie schon bei geringen Änderungen der Gewässerqualität. Detailliertere Biotopbeschreibungen sind Clausnitzer & Mauersberger (2015) zu entnehmen.

Gefährdung

In Rheinland-Pfalz ist die Zwerglibelle ausgestorben. In der Roten Liste Deutschlands wird die Art als vom Aussterben bedroht eingestuft.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Die Zwerglibelle ist die kleinste Libellenart Europas. Mit ihrem metallisch grünen Körper erinnert sie an die Teichjungfer-Arten, ist aber deutlich kleiner als diese. Selbst die Kleine Pechlibelle ist größer als die Zwerglibelle! Neben der geringen Körpergröße ist die blaue Zeichnung auf den Hinterleibssegmenten 8 bis 10 das deutlichste Unterscheidungsmerkmal.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die Zwerglibelle schlüpft in ihren Hauptvorkommensgebieten in Deutschland (Brandenburg und Baden-Württemberg/Bayern) in warmen Jahren schon Mitte Mai, wobei sich die Schlüpfperiode bis Mitte Juli hinziehen kann. Da sie nur eine relativ kurze Lebenserwartung von durchschnittlich ca. zwei Wochen hat, ist ihre Flugzeit damit meist Anfang August beendet. Sie ist sehr ortstreu und fliegt nur kurze Strecken. Bei geeigneten Biotopbedingungen kann sie aber durchaus große Vorkommen ausbilden.


ArtenFinder-Meldekarte

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