Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Streptopelia decaocto (Türkentaube)

Überregionale Verbreitung

Von Kleinasien bis Fernost und Arabien verbreitet und bis in die 1930er Jahre in Europa nur auf den Balkan beschränkt. Seitdem hat sie ihr Areal schubweise erheblich über fast ganz Europa ausgedehnt. Die ersten Bruten in der Pfalz erfolgten 1950 in Lachen und Biedesheim (AMMERSBACH 1950, 1952) und die Türkentaube drang dann in der Pfalz weiter vor (HEMMER 1961, KRÖHL & KINZELBACH 1975, STALLA 1994). Westeuropa ist inzwischen bis an die Atlantik- und Mittelmeerküste besiedelt (YEATMAN-BERTHELOT 1994). Die Arealausweitung stagniert zur Zeit bzw. ist in unserer Region gebietsweise sogar rückläufig. Der europäische Bestand, mit Schwerpunkt in SE-Europa wird grob auf 4 - 14 Mio. BP geschätzt und als stabil eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997).

Regionale Verbreitung

Rund 400 Meldungen aus Rheinland- Pfalz seit 2010 belegen, dass die Türken­taube ein regelmäßiger Brut- und Jahres­vogel in geeigneten Lebensräumen in weiten Teilen des Landes ist.

Lebensraum

Die Art besiedelt bevorzugt den länd­lichen Siedlungsraum, wo genügend Offenland zur Nahrungssuche und Bäume sowie höhere Sträucher zum Nächtigen und Brüten vorhanden sind. In der freien Landschaft brütet die Türken­taube selten, sie bevorzugt dörfliche und städtische Siedlungsflächen. Im Winter werden auch gerne futterreiche Plätze, z.B. Getreidesilos oder auch Futterhäus­chen, aufgesucht.

Fortpflanzung

Das Nest wird aus dünnen Zweigen als flache Plattform auf Bäumen und Sträuchern, meist in Stammnähe, errichtet. Brutperiode ab März/April. Gelegegröße 2 Eier. Brut- und Nestlingsdauer ca. 14 bzw. ca. 18 Tage. Zwei bis vier Jahresbruten, gelegentlich bis sechs Bruten (GLUTZ & BAUER 1980).

Nahrung

Hauptsächlich Samen und Früchte verschiedener Gräser bzw. Beerenpflanzen sowie Grünteile und Keimlinge von Kräutern, selten tierische Anteile.

Verhalten

Tagaktiv. Bewegung und Nahrungserwerb ähnlich wie bei den anderen Taubenarten. Beim plötzlichen Auffliegen sowie beim Imponierflug von erhöhter Warte aus oft flügelklatschend. Zur Brutzeit territorial.

Gefährdung

Nach der raschen Ausbreitung hat die Türkentaube in den meisten Regionen die Kapazitätsgrenze der Habitate erreicht. Gebietsweise wie in England, Italien und Frankreich wurde die Türkentaube stark verfolgt. Sie wird auch Beute von Greifvögeln.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die Türkentaube kann in Rheinland-Pfalz ganzjährig beobachtet werden. Im Win­ter schließen sich die Vögel zu größeren Trupps zusammen, während man im übrigen Jahr Paare antrifft.


ArtenFinder-Meldekarte

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