Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Columba oenas (Hohltaube)

Überregionale Verbreitung

Von NW-Afrika und W-Europa über die mediterrane und gemäßigte Zone bis W-Sibirien in den waldreichen Regionen verbreitet, gebietsweise nur unregelmäßig vorkommend. Der Brutbestand in Europa wird auf ca. 486 - 536 T. BP geschätzt und als stabil bewertet (HAGEMEIJER & BLAIR 1997).

Regionale Verbreitung

Die Hohltaube brütet regelmäßig in geeigneten Lebensräumen in weiten Teilen von Rheinland-Pfalz. Während die meisten Brutvögel unser Bundesland im Winter verlassen, kommen häufig Durchzügler aus anderen Regionen vor. Seit 2010 wurden 82 Meldungen erbracht.

Lebensraum

Während der Brutzeit hält sich die Hohl­taube in Laub- und Mischwäldern mit lichtem Altbaumbestand, bevorzugt in Habitaten mit Schwarzspecht-Höhlen auf. Daher zeigt sie eine relativ hohe Habitatbindung an Altbestände von Buchen oder Kiefern. Für die Nahrungs­suche benötigt die Art das offene Kultur­land und Waldlichtungen.

Fortpflanzung

Brütet in Schwarzspechthöhlen sowie in sonstigen geeigneten Hohlräumen von Bäumen, in Felsnischen, an alten Häusern und in Ruinen sowie in Nistkästen. Brutperiode ab Ende März/Anfang April. Auf einer Reisig-Unterlage am Höhlenboden werden 2 Eier ca. 18 Tage bebrütet. Die Nestlingsdauer beträgt bei warmem Sommerwetter und gutem Nahrungsangebot ca. 18 Tage, bei ungünstigem Wetter und im Spätjahr bis zu 30 Tage. Bis drei, gelegentlich bis vier Jahresbruten (GLUTZ & BAUER 1980).

Nahrung

Samen, Früchte und Grünteile von Gräsern, Acker-Kräutern, verschiedenen Wiesenblumen sowie Bucheckern und Eicheln. Zusätzlich in geringeren Anteilen kleine Gliederfüßer. Gelegentliche Aufnahme von kleinen Mengen Erde und kleinen Gehäuseschnecke.

Verhalten

Tagaktiv. Läuft ähnlich wie die Straßen-/Haustaube trippelnd mit leichtem Kopfnicken. Beim Abflug sowie beim Imponierflug über dem Brutplatz ist oft ähnlich wie bei der Ringeltaube ein Flügelklatschen zu hören. Nahrungserwerb überwiegend am Boden, häufig auf Brachflächen und Feldern. Außerhalb der Brutzeit gesellig.

Schutzmaßnahmen

Erhalt von Alt- und Totholz sowie Schaffung von Naturwaldreservaten und Angebot von Nistkästen.

Gefährdung

Beeinträchtigung der Bruthabitate durch intensive Forstwirtschaft und Verlust von alten Bäumen mit Bruthöhlen. (BAUER & BERTHOLD 1997).

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Ringel-, Hohl und Straßentauben können verwechselt werden. Das Gefieder der Straßentaube ist extrem variabel. In ihrer Gestalt und Größe ist sie der Hohltaube ähnlich. Die Ringeltaube ist die größte Taube und deutlich größer als die Straßentaube. Trotz der rundlicheren Brust wirkt sie durch den verhältnismäßig langen Schwanz und den kleinen Kopf langgestreckt. Man erkennt sie leicht an dem namensgebenden weißen Halsseitenfleck. Zwar fehlt dieser im Juvenilkleid, im Gegensatz zu den jungen Hohltauben aber zeigt sich bei der Ringeltaube ein weißes Flügelabzeichen. Weiterhin hat die Ringeltaube ein weißes Querband auf der Flügeloberseite. Fliegend kann man Ringeltauben anhand eines etwas ruhigeren Flügelschlags, dem Größenunterschied und dem längeren Schwanz von Hohltauben unterscheiden. Straßentauben gurren wiederholend “druuO-u”, die Hohltauben hören sich recht eintönig an “oo-uo”, die Ringeltaube gurrt heiser und gedämpft “huh-hruu…” und hat einen typischen Reviergesang aus 3-5 Wiederholungen einer fünfsilbigen Strophen “DUU-duu, doo-doo du” (SVENSSON et al. 1999).

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

Dieses Diagramm benötigt JavaScript. Falls Sie diese Statistik anzeigen lassen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser JavaScript ein.

Die Hohltaube kann in Rheinland-Pfalz ganzjährig beobachtet werden. Im Win­ter trifft man sie auch gemeinsam mit anderen Taubenarten bei der Nahrungs­suche auf Äckern an.


ArtenFinder-Meldekarte

Die Verbreitungskarte benötigt JavaScript. Falls Sie diese Karte anzeigen lassen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser JavaScript ein.