Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Larus ridibundus (Lachmöwe)

Überregionale Verbreitung

Über das mittlere und nördliche Eurasien weit verbreitet sowie in N-Amerika sich ausbreitend. Der Bestand in Europa wird auf ca. 1,9 - 2,2 Mio. BP geschätzt und als stabil eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997).

Regionale Verbreitung

Die Lachmöwe ist hierzulande ein Brut-und Jahresvogel. Brutvorkommen gibt es fast jedes Jahr, aber nur lokal und in geringer Zahl. Während die meisten Brut­vögel Rheinland-Pfalz im Winter verlas­sen, kommen häufig Durchzügler und entlang des Rheins zahlreiche Überwin­terer vor. Die meisten der bisher rund 210 Meldungen liegen entsprechend entlang des Rheins, gleichmäßig verteilt von Wörth im Süden bis Remagen im Norden.

Lebensraum

Die Lachmöwe brütet an Binnengewäs­sern wie größeren Seen und Flüssen. Die Brutplätze können weitab von den Nahrungsflächen liegen. Außerhalb der Brutzeit suchen die Lachmöwen Gemein­schaftsschlafplätze auf.

Fortpflanzung

Neststand in Kolonien auf schutzbietenden Inseln und Verlandungszonen, bevorzugt in Röhricht- und Großseggenbeständen. Das Nest besteht aus dürren Halmen und Blättern aus der näheren Umgebung. Brutperiode ab April, meist 3 Eier. Die Brutdauer beträgt meist ca. 22 Tage, kann aber bei geringerer Bebrütungsintensität länger dauern. Die Jungen können mit ca. 4 Wochen fliegen und werden mit ca. 5 Wochen selbständig. Eine Jahresbrut (GLUTZ et al. 1982).

Nahrung

Die Lachmöwe ist ein vielseitiger Nahrungsopportunist: Regenwürmer, Insekten am Boden sowie Wasserinsekten, Fische, pflanzliche Nahrung wie Früchte und Sämereien, organische Abfälle sowie Aas. Während der Fortpflanzungszeit Regenwürmer und Insekten.

Verhalten

Tag- und dämmerungsaktiv sowie auch nachtaktiv. Schwimmt häufig. Sitz- und Ruheplätze auf Warten wie Pfählen und Pfosten oder am Gewässerufer. Fliegt wendig, bei der Nahrungssuche mit raschen Drehungen, Sturzflügen und kurzem Rüttelflug. Ganzjährig sozial.

Gefährdung

Der insgesamt festgestellte Bestandsanstieg ist weitgehend auf die günstigere Lebenserwartung der Altvögel infolge von zusätzlichen Nahrungsressourcen wie Müllplätzen und Winterfütterung an geeigneten Plätzen sowie auf Zuwanderung zurückzuführen.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Schwarzkopfmöwen und Lachmöwen können verwechselt werden. Die Schwarzkopfmöwe ist nur wenig kleiner als die Lachmöwe, hat etwas kürzere Beine, einen dickeren und stumpferen Schnabel und etwas breitere, kürzere und weniger spitze Flügel. Die Lachmöwe hat einen weißen Vorderflügelkeil, der bei der Schwarzkopfmöwe fehlt. Die Beine der Lachmöwe sind in allen Kleidern orange bis rot, die der Schwarzkopfmöwe dagegen sind zunächst dunkel und erst bei adulten Vögeln scharlachrot. Ebenso kräftig rot gefärbt ist der Schnabel bei adulten Schwarzkopfmöwen. Der Kopf der Schwarzkopfmöwe ist, wie ihr Name schon sagt, schwarz und nicht wie bei der Lachmöwe dunkel braun (SVENSSON et al. 1999).

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die Lachmöwe kann in Rheinland-Pfalz ganzjährig beobachtet werden, beson­ders in großen Städten wie Ludwigs­hafen, Mainz und Koblenz gibt es auch wenig scheue Standvögel, die sich sogar anfüttern lassen.


ArtenFinder-Meldekarte

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