Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Fulica atra (Blässhuhn, Blässralle)

Überregionale Verbreitung

Von N-Afrika über weite Teile Eurasiens bis Australien und Neuguinea verbreitet, vom Tiefland bis in mittlere, lokal auch bis in Berglagen vorkommend. Der in Europa auf 1,1 - 1,3 Mio. BP geschätzte Bestand gilt als stabil (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). In M-Europa brüten etwa 0,8 Mio. BP (BI/EBCC 1995).

Regionale Verbreitung

Knapp 2000 Meldungen seit 2010 aus Rheinland-Pfalz belegen, dass das Bläss­huhn (traditioneller Name, aber zur Fami­lie der Rallen (Rallidae) gehörig und kein Hühnervogel) ein regelmäßiger Brut- und Jahresvogel sowie Wintergast in geeigne­ten Lebensräumen in weiten Teilen von Rheinland-Pfalz ist. In den großen Mit­telgebirgen Pfälzerwald und Hunsrück kommt die Art nicht vor. Auch Durch­zügler können im Winter an größeren Gewässern in Rheinland-Pfalz angetrof­fen werden (an großen Baggerseen und Altrhein-Armen können mitunter auf einer Wasserfläche Trupps von bis zu 1000 Wintergästen beobachtet werden).

Lebensraum

Das Blässhuhn besiedelt nährstoffreiche Steh- und Fließgewässer mit schützen­dem Uferbewuchs. Im Winter auch gerne an Wasservogel-Fütterungsstellen.

Fortpflanzung

Neststand in der dichten Ufervegetation, gelegentlich auch Schwimmnest bzw. freistehendes Nest auf der offenen Wasserfläche an einer seichten Stelle. Das Nest wird anfangs vom Männchen durch einen umfangreichen Unterbau vorbereitet, dann von beiden Partnern fertig gebaut. Brutperiode ab etwa Anfang März. Die Gelegegröße variiert von 5 - 10 Eiern, kann aber bei gelegentlicher Beteiligung eines zweiten Weibchens größer werden. Die Partner bebrüten die Eier ca. 22 Tage (GLUTZ et al. 1981).

Nahrung

Das Blässhuhn ernährt sich von pflanzlicher und tierischer Kost. Große Anteile haben die unter der Wasseroberfläche vorkommenden Arten wie Algen und andere Wasserpflanzen, Insekten, Schnecken und Muscheln.

Verhalten

Tag- und nachtaktiv. Nachtzieher. Bewegt sich ähnlich wie die vorher genannten Rallenarten, läuft an Land aber etwas schwerfälliger. Zur schnellen Fortbewegung führt das Blesshuhn einen Schwimmlauf aus, bei dem es mit dem Körper fast ganz aus dem Wasser ragt. Zum Fliegen läuft es flügelschlagend auf der Wasseroberfläche („Fluglaufen“, GLUTZ et al. 1981), bis die Geschwindigkeit genügend Auftrieb liefert. Nahrungserwerb durch Aufpicken, Gründeln und Tauchen, sowie durch Absuchen von ufernahen Flächen. Das Blesshuhn ist außerhalb der Brutzeit sehr gesellig und bildet oft große Scharen, vor allem im Winter.

Gefährdung

Der Blesshuhnbestand hat sich vielerorts positiv entwickelt. Lokal treten Gefährdungsfaktoren durch Bejagung, Störungen am Brutplatz, Bisamfallen und Angelhaken, sowie durch Krankheiten wie Botulismus auf.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Teichhühner sind bräunlich und haben einen roten Schnabel mit gelber Spitze.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Entsprechend der hohen Präsenz, bedingt durch die Wintergäste, wird die Art in den Wintermonaten häufiger beobachtet als im übrigen Jahr.


ArtenFinder-Meldekarte

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