Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Milvus migrans (Schwarzmilan)

Überregionale Verbreitung

Über weite Teile des gemäßigten, mediterranen Eurasiens verbreitet sowie in den Subtropen und Tropen Afrikas und SE-Asiens und Australiens, vom Tiefland bis in seenreiche Gebiete der Mittelgebirge und Alpenvorländer vorkommend. Der europäische Bestand wird auf ca. 26 - 29 T. BP geschätzt und als verletzlich bewertet (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). In M-Europa brüten etwa 4,5 - 5,5 T. BP (BAUER & BERTHOLD 1997).

Regionale Verbreitung

Rund 400 Meldungen seit 2010 aus Rheinland-Pfalz belegen, dass der Schwarzmilan ein regelmäßiger Brutvogel in geeigneten Lebensräumen in weiten Teilen des Landes ist. Während im Herbst ein Teil der Brutvögel Rheinland-Pfalz ver­lässt, kommen zeitgleich Durchzügler aus anderen Regionen vor. Besonders häufig ist der Schwarzmilan in den großen Fluss­tälern der Mosel, des Mittelrheins und insbesondere entlang des Oberrheins. Die vergleichsweise hohe Meldezahl ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass der Art im Zuge der Rotmilan-Kampagne ebenfalls besondere Aufmerksamkeit entgegengebracht wird.

Lebensraum

Der Schwarzmilan kommt in Rhein­land-Pfalz vorzugsweise in den Fluss­niederungen vor. Er bevorzugt Auwald- Landschaften mit größeren Fließ- und Stehgewässern und altem Baumbestand. Die Art jagt auch in der offenen Kultur­landschaft.

Fortpflanzung

Horststand auf Bäumen an Waldrändern, Steilhängen, Feldgehölzen sowie auch auf Einzelbäumen. Nest aus dürren Zweigen. Die Nestmulde wird mit Papier-, Stoff- oder Plastikfetzen „verschönert“. Brutperiode ab Anfang Mai. Gelegegröße 2 - 3 Eier. Brutdauer ca. 32 Tage. Nestlingsdauer 42 - 45 Tage.

Nahrung

Der Schwarzmilan nimmt kranke und tote Fische von der Wasseroberfläche auf und ergreift 12 bis 20 cm kleine lebende Fische. Außerdem nimmt er Aas und jagt als Kleptoparasit anderen Greifen oder Reihern deren Beute ab.

Verhalten

Tagaktiv. Ausdauernder Segelflieger. Beim Segeln manövriert er ständig mit den langen Steuerfedern. Nahrungserwerb durch ausgedehnte Suchflüge. Die erspähte Beute wird mit wendigen Kipp- und Sturzflügen von der Wasseroberfläche bzw. vom Boden ergriffen, ohne zu landen. Nahrung, die bedrängte Vögel auswürgen oder fallenlassen, fängt er geschickt auf. Kleinere Nahrung wird im Flug gekröpft, größere auf exponierten Bäumen. Ganzjährig gesellig.

Schutzmaßnahmen

Schutz der Auenlandschaften und der Gewässer sowie internationale Schutzbestimmungen und deren Einhaltung.

Gefährdung

Verlust von Lebensraum, Belastung der Gewässer und der Nahrung mit Umweltchemikalien sind ebenso Gefährdungsfaktoren wie die Verfolgung während des Zuges. Auch durch Stromtod an Freileitungen verenden Milane (BAUER & BERTHOLD 1997).

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Schwarzmilan und Rotmilan können leicht verwechselt werden. Der Schwarzmilan unterscheidet sich vom Rotmilan durch seine etwas geringere Größe und das dunkle Gefieder. Im Flug sieht man beim Rotmilan eine tiefe Gabelung im Schwanz, die auch bei gespreiztem Schwanz noch zu erkennen ist. Beim Schwarzmilan dagegen ist der Schwanz schwächer gegabelt und die Gabelung verschwindet beim Spreizen. Der Schwanz des Rotmilans ist zwar nicht immer deutlich rostfarben, der des Schwarzmilans aber ist niemals rötlich (SVENSSON et al. 1999).

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die meisten Vögel werden bei uns wäh­rend der Brutzeit von Mitte März bis Juli gemeldet. Zugvogelbeobachtungen sind bisher eher selten.


ArtenFinder-Meldekarte

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