Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Anas strepera (Schnatterente)

Überregionale Verbreitung

Über die gemäßigte Zone Eurasiens und in N-Amerika, in den tieferen Lagen verbreitet. Der europäische Bestand wird auf ca. 22 - 25 T. BP geschätzt und als verletzlich eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). In M-Europa teils nur lückiges bzw. isoliertes Vorkommen, mit schätzungsweise 7 - 12 T. BP (BAUER & BERTHOLD 1997). In der Pfalz erster Brutnachweis 1964 am Neuhofener Altrhein (zit. in KINZELBACH 1965).

Regionale Verbreitung

Brutvorkommen der Schnatterente gibt es in Rheinland-Pfalz nur lokal und in sehr geringer Zahl. Ansonsten trifft man Durchzügler und Wintergäste nordöst­licher Herkunft an. Im Winterhalbjahr kann diese Art entlang des Rheins und der Mosel vielerorts in kleinen Trupps angetroffen werden. Die Individuenzahl reicht aber meistens nicht an die ande­rer Wintergäste, allen voran Reiherenten oder Blässhühner, heran. Zur Zeit liegen 349 ArtenFinder Meldungen vor.

Lebensraum

Die Schnatterente bevorzugt seichte, nährstoffreiche Gewässer in offener Landschaft sowie Altwässer und strö­mungsarme Fließgewässer mit reicher Ufervegetation.

Fortpflanzung

Neststand an dicht bewachsenen, trockenen Stellen. Nest ähnlich wie bei der Stockente (BAUER & GLUTZ 1979). Eiablage gegen Ende April, 8 - 12 Eier. Brutdauer ca. 26 Tage. Die Jungen werden mit ca. 49 Tagen flugfähig. Eine Jahresbrut (BAUER & GLUTZ 1979).

Nahrung

Verschiedene Teile von Wasserpflanzen, Gräsern sowie kleine Wassertiere wie Würmer und Insekten.

Verhalten

Tagaktiv. Gesellig, mit anderen Arten aber weniger vergesellschaftet. Nahrungserwerb überwiegend
in seichtem Wasser durch „Schnattern“ sowie durch Gründeln.

Gefährdung

In W-Europa erfolgte ein Bestandsanstieg, der sich bei Förderung von Flachwassergebieten noch erhöhen könnte. Bei der Bejagung der Stockente wird die Schnatterente regelmäßig mit ihr verwechselt (HÖLZINGER 1987).

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Schnatterente, Stockente und Spießente können durchaus verwechselt werden, sind aber im Prachtkleid eindeutig zu unterscheiden. Die Stockente erkennt man an dem typischen blauen, breit weiß eingefassten Spiegel auf dem Flügel. Die Schnatterente hat nur einen kleinen weißen Spiegel. Ihr Bauch ist weiß, nicht wie bei der Stockente bräunlich. Die Spießente hat als einzige keinen dunklen Augenstreif. Sie besitzt einen braunen Spiegel auf dem Flügel und einen schlanken dunklen Schnabel (im Schlichtkleid beim Männchen zweifarbig) (SVENSSON et al. 1999).
Auch mit der Pfeifente besteht Verwechslungsgefahr.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die meisten der bisher rund 400 Meldun­gen seit 2010 aus Rheinland-Pfalz gelan­gen im Winterhalbjahr. Doch auch noch im April und bereits wieder im August und September befinden sich zahlreiche ziehende Individuen auf unseren Gewäs­sern. Im Sommer konnten in Rheinland- Pfalz und den benachbarten Bundeslän­dern wenige Nachweise erbracht werden. Brutvögel und Standvögel sind sehr sel­ten.


ArtenFinder-Meldekarte

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