Wanzen in und um Rheinland-Pfalz

Leptoglossus occidentalis (Amerikanische Kiefern-/Zapfenwanze)

Überregionale Verbreitung

Die Amerikanische Kiefern- oder Zapfenwanze ist eine Wanze aus der Familie der Rand- oder Lederwanzen (Coreidae). Ursprünglich stammt diese Wanze aus Nordamerika, aus einem Gebiet westlich der Rocky Mountains. Seit Mitte des vorigen Jahrhunderts kam sie auch östlich der Berge vor, seit 1990 ist sie an der Ostküste der USA zu finden. Bereits 1999 ist sie, vermutlich über Nadelholzimporte, nach Italien gelangt. Von dort aus breitete sich die Art rasant aus und wurde sukzessive in weiteren Ländern nachgewiesen.
2002 erreichte sie die Schweiz, 2003 Slowenien und Spanien. 2004 wurde sie in Kroatien und Ungarn entdeckt, 2005 erstmals in Österreich nachgewiesen. 2006 wurde die Art aus Frankreich und Tschechein gemeldet - und erstmals auch aus Deutschland (Berlin). 2007 wurde sie dann in Großbritannien, Belgien, der Slowakei und Polen nachgewiesen. In Deutschland stammen aus diesem Jahr die ersten Nachweise aus Bayern, Nordrhein-Westfahlen, Hessen und Baden-Württemberg. 2008 wurde sie dann erstmals in Rheinland-Pfalz aus der Mainzer Gegend gemeldet. 2009 wurde Leptoglossus occidentalis in der Türkei und im südwestlichen Norwegen gefunden. Innerhalb von nur 10 Jahren hat die Art Europa nahezu flächendeckend besiedeln können.

Regionale Verbreitung

Seit 2008 ist die Wanze in Rheinland-Pfalz aus Mainz nachgewiesen (Simon 2008). Seitdem verbreitet sie sich. Im warmen Herbst 2013 wurden die Tiere beispielsweise in großen Zahlen an Häusern beobachtet.

Lebensraum

Den wärmeren Teil des Jahres verbringen die Tiere an Nadelbäumen, wo Jungtiere und Erwachsene an den Blüten und Samen von Nadelbäumen saugen. Im Herbst sucht die bis dahin erwachsen gewordene nächste Generation einen warmen Unterschlupf zur Überwinterung auf. Menschliche Behausungen bieten hierfür beste Voraussetzungen. Normalerweise suchen die Tiere Unterschlupf unter loser Rinde, in Bauten von Säugern, Nestern von Vögeln, Baumhöhlen oder Nistkästen.

Nahrung

Sowohl die Larven als auch die adulten Tiere saugen an Teilen von Nadelbäumen, vorwiegend an den sich entwickelnden Blüten und Samen. Im Winter saugen die adulten Wanzen an den Nadeln der Bäume. Dabei ist Leptoglossus occidentalis durchaus nicht wählerisch. Verschiedenste Nadelbäume werden als Nahrung genutzt.

Verhalten

Leptoglossus occidentalis ist nicht giftig und sticht den Menschen nicht. Die Tiere sind eher ruhig, bei Berührung beginnen sie jedoch, schneller zu laufen oder fliegen auf. Die Amerikanische Zapfenwanze besitzt Drüsen, die einen Duftstoff zur Abwehr absondern können. Die Öffnungen befinden sich seitlich am Vorderkörper. Der Geruch des Sekretes dieser Art wird als eine Mischung aus Nadelbaum und Apfel beschrieben und riecht intensiv.

Verwechslungsgefahr

Charakteristisch für Wanzen ist das sogenannte Wanzen-Dreieck, ein dreieckiges Schildchen zwischen den Basen der Vorderflügel. Bei der hier portraitierten Art handelt es sich um ein großes Insekt (bis zu 20 mm groß). Verwechslungsarten sind nur einige Vertreter der einheimischen Rand- oder Lederwanzen (Coreidae), z.B. Coreus marginatus oder Gonocerus juniperi, die jedoch allesamt kleiner und anders gemustert sind als Leptoglossus occidentalis. Letztere ist lebhaft in braunen und rotbräunlichen Tönen gemustert. Die Flügeladern im mittleren Bereich der Flügel sind weiß gezeichnet, die Hinterleibsränder tragen schwarze Streifen auf hellem Grund. Werden die Flügel abgespreizt, werden die grell-orange und schwarz gemusterten Rückenplatten des Hinterleibs sichtbar. Die Hinterbeine sind verlängert und an den Schienen (Tibien) durch lappenartige Bildungen verbreitert. An den Beinen trägt die Art Dornen. Die Amerikanische Kiefernwanze ist ein guter Flieger.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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