Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Corvus corone (Rabenkrähe)

Überregionale Verbreitung

Die Aaskrähe ist transpaläarktisch von der Iberischen Halbinsel und Großbritannien über Europa bis Kamtschatka und den japanischen Inseln verbreitet, im N bis zum Nordkap, im S bis etwa an den persischen Golf, vom Tiefland bis zur Baumgrenze vorkommend. Die bei uns vorkommende Unterart Rabenkrähe (Corvus c. corone) kommt im westlichen Teil Europas vor, von der Iberischen Halbinsel und England, über Frankreich, Westdeutschland bis etwa zu einer Linie von Schleswig-Holstein bis Niederöstereich. Dort beginnt ein Areal, wo in Richtung nach N, E und SE die Unterart Nebelkrähe (Corvus c. cornix) vorkommt. Im Überschneidungsgebiet kommen Mischlinge zwischen Raben- und Nebelkrähe vor. Auch am Rhein brütete vereinzelt die Nebelkrähe (STALLA 1990). Der Bestand der Aaskrähe in Europa wird mit 5,7 - 6,9 Mio. BP als stabil eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997), wobei mit einem großen Anteil von Nichtbrütern gerechnet wird (BAUER & BERTHOLD 1997).

Regionale Verbreitung

Rund 2000 Meldungen seit 2010 aus Rheinland-Pfalz belegen, dass die Raben­krähe ein sehr häufiger Brut- und Jahres­vogel in geeigneten Lebensräumen in allen Landesteilen ist.

Lebensraum

Die Rabenkrähe besiedelt als sehr anpas­sungsfähige Art die halboffene Land­schaft mit Gehölzen und Baumgruppen, in der Waldlandschaft bevorzugt sie die Randbereiche, Lichtungen und wiesen­reiche Täler. Auch in innerstädtischen Wohngebieten, Schulhöfen, Parks und Grünbereichen, etwa entlang von Aus­fallstraßen, oder an jeder Art von Müll­plätzen kann man die Rabenkrähe beob­achten. Grünland und Feldflur werden als Nahrungsgebiet benötigt. Die groß­flächige Monotonisierung der Agrarland­schaft (Mais, Getreide) und begleitend die Entfernung von Hecken und Streu­obstparzellen hat eine Verdrängung bzw. ein Ausweichen der Art in den durch­grünten Bereich der menschlichen Sied­lungen verursacht.

Fortpflanzung

Neststand auf hohen Bäumen verschiedener Arten. Beginn des Nestbaus ab etwa Anfang März. Beide Partner bauen. Nistmaterial meist trockene Zweige, Wurzeln und Gras mit Erdklumpen. Ablage der 3 - 6 Eier ab etwa Ende März/ Anfang April. Brutdauer ca. 19 Tage, Nestlingsdauer 30 - 35 Tage. Eine Jahresbrut (GLUTZ & BAUER 1997).

Nahrung

Während der Brutzeit besteht nach HELB (2001 b) die Nahrung der Rabenkrähe in einem Gebiet bei Kaiserslautern zu 83,4 % aus Gliederfüßern, davon zu 78,4% aus Insekten.

Verhalten

Tagaktiv. Bewegt sich am Boden schreitend sowie bei Eile hüpfend. Ruderflug mit gleichmäßigem Flügelschlag, mit gelegentlichen relativ kurzen Gleitphasen. Nahrungserwerb am Boden ähnlich wie bei der Saatkrähe, ohne aber so viel zu stochern wie diese. Sucht auch, besonders bei Massenvorkommen von z.B. Eichenwicklern, ausdauernd in Bäumen nach solchen Insekten. Das Sozialverhalten der Rabenkrähe ist sehr komplex und basiert wohl auf individuellem Erkennen. Bei einer Stadtpopulation blieb ein Teil der männlichen Nachkommen ein oder mehrere Jahre im Elternrevier und half bei dessen Verteidigung, einzelne sogar bei der Aufzucht der Brut (Details in GLUTZ & BAUER 1997).

Schutzmaßnahmen

Aufhebung der Rabenvogelbejagung und Förderung der strukturreichen Kulturlandschaft. Dies käme auch anderen Arten, wie in Krähennestern brütenden Falken und Eulen, zugute.

Gefährdung

Nach BAUER & BERTHOLD (1997) liegt die Hauptgefährdung für die Rabenkrähe neben der Ausräumung der Landschaft infolge der Intensivlandwirtschaft in der Verfolgung durch den Menschen.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Während der Paarungszeit trifft man Rabenkrähen meist als Paare in ihrem Revier an. Größere Trupps der Nichtbrü­ter (Populations-Reserve) vagabundieren dann in Feldgehölzen oder auch in park­artigen Friedhöfen umher. In den Herbst-und Wintermonaten sind insgesamt größere Trupps zu beobachten. Sie sind vor allem in der Agrarlandschaft, z.B. auf Stoppeläckern, oder an Abfallplätzen bei der Nahrungssuche zu finden. Vergesell­schaftungen der Rabenkrähen mit ande­ren Rabenvogel-Arten wie Saatkrähen und gelegentlich Dohlen sind u.a. in der Rheinebene, in Rheinhessen, in der West­pfalz und sicher auch in weiteren Landes­teilen anzutreffen.


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