Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Emberiza citrinella (Goldammer)

Überregionale Verbreitung

Von N-Spanien über die nordmediterrane, gemäßigte und nördliche Zone Europas bis Zentralsibirien verbreitet, vom Tiefland bis in die Montanstufe vorkommend. Der europäische Bestand wird auf 18,9 - 19,7 Mio. BP geschätzt und als stabil eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997).

Regionale Verbreitung

Über 2500 Meldungen seit 2010 aus Rheinland-Pfalz belegen, dass die Goldammer ein regelmäßiger und häufi­ger Brut- und Jahresvogel in geeigneten Lebensräumen in weiten Teilen des Lan­des ist. Viele Brutvögel verlassen Rhein­land-Pfalz im Winter, Durchzügler und Wintergäste können in dieser Zeit beob­achtet werden.

Lebensraum

Die Goldammer brütet in strukturrei­chen offenen und halboffenen Land­schaften, z.B. extensiv bewirtschafteten Agrarlandschaften mit Äckern, Wiesen, Weiden, Heckenkomplexen, Streuobst­beständen und breiten Wegrainen. Die Art benötigt Gehölze als Singwarten, gerne etwas randlich und verdeckt, nicht auf der exponierten Spitze, und Ruhe­plätze. Geschlossene Waldgebiete wer­den ebenso wie Großstädte weitestge­hend gemieden. Im Winter kann man die Goldammer mitunter an Gehöften und auf Stoppelfeldern in großer Individuen­zahl auf Futtersuche beobachten.

Fortpflanzung

Das aus dürren Halmen und Blättern bestehende Nest wird am Boden gut versteckt in der Vegetation gebaut, häufig an Böschungen. Brutperiode ab Mitte April. Die 2 - 5 Eier werden 11 - 14 Tage bebrütet. Nestlingsdauer ca. 9 - 14 Tage. Zwei Jahresbruten (BEZZEL 1993).

Nahrung

Überwiegend Sämereien verschiedener Wildkräuter sowie Insekten und Spinnen.

Verhalten

Tagaktiv. Nahrungserwerb meist am Boden. Insekten werden auch auf Bäumen aufgepickt und gelegentlich im Flug erbeutet. Außerhalb der Brutzeit gesellig in Trupps, im Winter in größeren Schwärmen auftretend.

Schutzmaßnahmen

Erhalt von Brachen, Ruderalflächen und Stoppelfeldern über den Winter hin, Förderung der strukturreichen Feldflur mit Hecken, Ackerrandstreifen und Streuobstflächen.

Gefährdung

Durch die Habitatverschlechterung infolge der Intensiv-Landwirtschaft ist der Goldammerbestand gebietsweise, wie in Belgien und den Niederlanden, dramatisch zurückgegangen, auch in Teilen N- und E-Deutschlands.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Verwechslungsgefahr besteht mit der Zaunammer. Die Männchen beider Arten lassen sich recht gut an der Kopfzeichnung unterscheiden. Das Zaunammermännchen hat im Prachtkleid eine schwarze Kehle, einen breiten schwarzen Augenstreif und ein olivgraues Brustband. Diese Zeichnungen sind auch im Schlichtkleid schon gut zu erkennen. Die Goldammer dagegen hat eine gelbe Kehle und der Augenstreif ist schmäler und erreicht nicht den Schnabel. Die Weibchen unterscheiden sich weniger deutlich. Der Bürzel der Zaunammer ist olivgrau, der der Goldammer rotbraun. Weiterhin sind die Kopfseiten der Zaunammer gestrichelt, die der Goldammer dagegen nicht oder nur sehr wenig. Im Prachtkleid ist auch bei dem Zaunammerweibchen ein dunklerer und breiterer Augen- und Wangenstreif als bei der Goldammer zuerkennen. Der Gesang beider Arten unterscheidet sich deutlich. Die Goldammer singt in eine schnelle Folge von 5-8 kurzen Tönen mit langgezogenem Ende, “sre-sre-sre-sre-sre-sre SÍÍÍ-suuu”. Bei der Zaunammer fehlt das langgezogene Ende und ihr Gesang ist ein sehr kurzer, monotoner, trockener Triller, “sre'sre'sre'sre'sre'sre'sre'sre'sre”, metallisch klingend und manchmal zwischen zwei Tonlagen wechselnd (SVENSSON et al. 1999).

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die Art kann das ganze Jahr über in allen Landesteilen in den entsprechenden Lebensräumen angetroffen werden.


ArtenFinder-Meldekarte

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