Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Emberiza cia (Zippammer)

Überregionale Verbreitung

Von NW-Afrika bis SW-Sibirien in der mediterranen und warm-gemäßigten Zone Europas und der Steppenzone Asiens sowie in Gebirgsregionen vorkommend. In M-Europa nördlich der Schweiz nur inselartige Areale (BEZZEL 1993). Der europäische Bestand, der zu 80% auf Spanien entfällt, wird mit 1,1 - 2,6 Mio. BP beziffert und als verletzlich eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). In Rheinland-Pfalz gibt es Brutvorkommen an den Weinberg-Hängen von Mosel, Mittelrhein, Ahr (BOSSELMANN 1998) sowie am Haardtrand und im Pfälzerwald. In der Pfalz wies GROH (1982) die Zippammer an insgesamt 19 Stellen nach, davon auf 13 Flächen inmitten des Pfälzerwaldes. NIEHUIS (1990 c) beschreibt den Brutnachweis in der Südpfalz.

Regionale Verbreitung

Regelmäßiger aber seltener Brut- und Jahresvogel in bestimmten Teilen von Rheinland-Pfalz. Die meisten Brutvögel verlassen Rheinland-Pfalz im Winter und es kommen Durchzügler aus anderen Regionen vor. Wintervorkommen gibt es nur wenige (DIETZEN et al. 2008). Brutvorkommen gibt es entlang der größeren Flüsse Mosel, Nahe, Rhein, Lahn und Ahr (NATURA2000 Artensteckbrief der Vogelschutz Richtlinie). Auf das Vorkommen dieser Art sollte aufgrund ihrer nationalen Bedeutung besonders geachtet werden (DIETZEN et al. 2011).

Lebensraum

Besiedelt zwei verschiedene Habitattypen. In den Weinbaugebieten sind es terrassierte Hangflächen mit einer Mosaikstruktur von Rebflächen, Gebüsch, Bäumen, Trockenmauern oder Fels (GROH & RAUDSZUS 1990). Innerhalb des Pfälzerwalds besiedelt die Zippammer „Kahlschlagbiotope mit jungen Baumkulturen inmitten ausgedehnter Forsten“ (GROH 1982). Diese Flächen mit zwischen 25o und 45o Hangneigung eignen sich aufgrund der Sukzession aber nur wenige Jahre als Bruthabitate.

Fortpflanzung

Das Nest wird am Boden gut getarnt in der Vegetation gebaut. Brutperiode ab Mitte/ Ende April. Die 2 - 5 Eier werden 12 - 14 Tage bebrütet. Nestlingszeit 10 - 13 Tage. In der Regel zwei Jahresbruten (zit. in BEZZEL 1993).

Nahrung

Hauptsächlich Sämereien verschiedener Wildkräuter sowie Gliederfüßer, vor allem Insekten. Im Winter Samen von z.B. Quecke, Knöterich, Sternmiere und Rispengras (GROH 1982).

Verhalten

Tagaktiv. Hüpft und läuft auf dem Boden. Nahrungserwerb ähnlich wie bei Gold- und Zaunammer. Außerhalb der Brutzeit in kleinen Trupps, auch mit anderen Ammern, Finken und Sperlingen vergesellschaftet. Die Überwinterungsplätze liegen oft in der Nähe der Brutgebiete, wie bei Neustadt/Weinstraße GROH (1982).

Schutzmaßnahmen

Erhalt und ökologische Bewirtschaftung der Weinberge, was auch der Zaunammer zugute kommt. Die Sicherung von Zippammer-Vorkommen auf Kahlschlagfluren könnte durch Erhalt und Pflege der frühen Sukzessionsstadien von Seiten des Forstes erfolgen.

Gefährdung

Beeinträchtigung und Verlust von Lebensraum durch Flurbereinigung und Biozideinsatz in den Weinbergflächen. Zudem kann ungünstiges Klima den Bruterfolg gefährden.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

Dieses Diagramm benötigt JavaScript. Falls Sie diese Statistik anzeigen lassen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser JavaScript ein.


ArtenFinder-Meldekarte

Die Verbreitungskarte benötigt JavaScript. Falls Sie diese Karte anzeigen lassen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser JavaScript ein.