Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Sylvia curruca (Klappergrasmücke)

Überregionale Verbreitung

Von M-England über N-Frankreich ostwärts bis in das östliche Sibirien verbreitet, nördlich bis etwa zur Höhe Mittelfinnlands, im S bis Kirgisien. Vom Tiefland bis zur Baumgrenze in den Alpen vorkommend (zit. nach GLUTZ & BAUER 1991). Für Europa wird der Bestand auf 1,9 - 2,6 Mio. BP geschätzt und als stabil eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997).

Regionale Verbreitung

Die Klappergrasmücke ist ein regelmä­ßiger Brut- und Sommervogel in weiten Teilen von Rheinland-Pfalz sowie ein Durchzügler aus anderen Regionen. Die Klappergrasmücke ist in vielen Landestei­len nachgewiesen. Den Pfälzerwald und die bewaldeten Hunsrückhöhen meidet die Art weitgehend. Derzeit wurden 150 Beobachtungen im ArtenFinder gemeldet.

Lebensraum

Die Klappergrasmücke besiedelt vor allem halboffene, strukturreiche Landschaften mit Hecken und niedrigen Sträuchern. Auch an Waldrändern, an heckenbestan­denen Dämmen und Hängen, in Gärten, Parks und auf Friedhöfen kann man die Art beobachten.

Fortpflanzung

Neststand in dornigen Hecken und Sträuchern sowie in kleineren Nadelbäumen. Das Nest wird aus dürren Halmen und kleinen Stengeln locker zusammengebaut und mit Spinnweben oder Fasern verwoben. Die meist 5 Eier werden gegen Anfang Mai gelegt. Brut- und Nestlingsdauer je ca. 12 Tage. Eine Jahresbrut (GLUTZ & BAUER 1991).

Nahrung

Insekten und andere kleine Gliederfüßer. Ab dem Sommer zusätzlich auch Beeren und Früchte. Auch Blütennektar und Staubblätter wurden als Nahrung festgestellt (GLUTZ & BAUER 1991).

Verhalten

Tagaktiv. Nachtzieher. Schlüpft geschickt durch Hecken. Sucht Sträucher und niedere, gelegentlich auch höhere Bäume nach Nahrung ab. Gesang meist aus einer Hecke und von Singwarten. Singflüge sind sehr selten.

Schutzmaßnahmen

Nach BAUER & BERTHOLD (1997) sollten Hecken und Flurgehölze erhalten bzw. neu angelegt werden.

Gefährdung

Verlust von Hecken, Brach- und Ödland sowie Zwergstrauchflächen im Brutgebiet. Als Ursache für die Bestandsrückgänge der letzten Jahrzehnte werden Dürreperioden in den afrikanischen Winterquartieren angesehen (BAUER & BERTHOLD 1997).

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Vier Grasmückenarten kommen für eine Verwechslung untereinander in Frage: Die Klapper-, die Dorn-, die Garten- und die Mönchsgrasmücke.
Die Klappergrasmücke  hat einen grauen Kopf, einen graubraunen Rücken, eine helle Bauchpartie und dunkle Beine. Außerdem weist sie ein weißes Unterlied (halber Augenring) auf und hat einen kurzen Schnabel. Die Dorngrasmücke sieht der Klappergrasmücke ähnlich, hat aber eine rötlichbraune Oberseite, ihre Beine sind hell, der Augenring geht um das gesamte Auge herum,  der Schnabel ist länger. Die Gartengrasmücke ist einfarbiger graubraun mit kurzem Schnabel und dunklen Beinen. Die Mönchsgrasmücke ist größer, ihr Schnabel länger, der Augenring fehlt und es existiert ein wichtiges Farbmerkmal: Beim Männchen ist der Kopf mit einer tiefschwarzen, bei den Weibchen mit einer rotbraunen Kappe bedeckt.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die bisher rund 150 Meldungen aus Rheinland-Pfalz wurden zwischen Anfang April und Ende Juli erbracht, wobei die meisten Beobachtungen im April und Mai gelangen.


ArtenFinder-Meldekarte

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