Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Acrocephalus palustris (Sumpfrohrsänger)

Überregionale Verbreitung

Vom westlichen M-Europa bis W-Sibirien, nördlich bis S-Finnland, südlich bis zu den Seealpen bzw. zum Iran verbreitet, das Mittelmeergebiet aussparend. Europa beherbergt etwa 75% des Weltbestands. Der europäische Bestand wird mit 1,5 - 1,94 Mio. BP angegeben und als stabil eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). In M-Europa brüten etwa 0,65 - 1,1 Mio. BP, davon fast die Hälfte in Deutschland (zit. nach BAUER & BERTHOLD 1997).

Regionale Verbreitung

Der Sumpfrohrsänger ist ein regelmäßi­ger Brutvogel in geeigneten Lebensräu­men in Rheinland-Pfalz. Die Brutvögel verlassen unser Bundesland im Winter, im Herbst kommen häufig Durchzügler aus anderen Regionen vor. Bisher liegen im ArtenFinder rund 100 Meldungen aus Rheinland-Pfalz vor.

Lebensraum

Der Sumpfrohrsänger lebt in mäßig feuchten bis trockenen Flächen der offe­nen aber buschreichen Landschaft, auch abseits von Schilfröhricht. Die Bruthabi­tate zeichnen sich durch deckungsreiche Hochstaudenbestände wie Mädesüß und Weidenröschen an Bach- und Flussauen aus. An trockeneren Standorten werden Stellen mit dichten Brennnesseln bevor­zugt. Die Art kommt auch auf Ruderal­flächen und in Rapsfeldern vor.

Fortpflanzung

Neststand sind Hochstauden oder Sträucher. Das Nest wird aus trockenen Halmen von Gräsern, Brennnesseln, in ca. 55 cm Höhe über dem Boden, hängend an die Stauden- bzw. Strauchstiele angeflochten. Die 3 - 6 Eier werden in M-Europa gegen Ende Mai, ca. eine Woche nach Ankunft am Brutplatz gelegt und ca. 12 Tage bebrütet. Nestlingsdauer 9,5 - 15 Tage. Eine Jahresbrut (GLUTZ & BAUER 1991).

Nahrung

Kleine Gliederfüßer und Schnecken, während der Nestlingsaufzucht überwiegend Blattläuse und Zweiflügler sowie Schmetterlingsraupen und Spinnen (zit. nach GLUTZ & BAUER 1991).

Verhalten

Tagaktiv sowie Nachtgesang. Nachtzieher. Geschickt durch Stengel kletternd, aber weniger gut an vertikalen Halmen als die anderen Rohrsängerarten (LEISLER zit. in GLUTZ & BAUER 1991). Nahrungserwerb vorwiegend durch Abpicken, dabei insbesondere die Blattunterseiten absuchend sowie durch das Gebüsch springend und dabei Insekten aufscheuchend. Gelegentlich Flugjagd. Gesang meist aus der Deckung heraus.

Gefährdung

Den teils größeren Besiedlungen neuer Habitate, z.B. infolge Rodung von größeren Waldbeständen, stehen regional erhebliche Bestandseinbußen z.B. aufgrund der Beseitigung von Ackerrandstreifen und durch Biozideinsätze gegenüber (BAUER & BERTHOLD 1997).

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Der Sumpfrohrsänger sieht seiner Zwil­lingsart Teichrohrsänger sehr ähnlich, unterscheidet sich aber durch den etwas kürzeren Schnabel, den runderen Kopf, oft undeutlicheren hellen Überaugen­streif, aber etwas deutlicheren hellen Augenring, vor allem aber nach dem Lebensraum und besonders dem Gesang. Das Gefieder ist etwas mehr olivfarben als bräunlich. Jungvögel sind zum Verwech­seln ähnlich.
Ebenfalls verwechselt werden kann er mit dem Schilfrohrsänger,  welcher allerdings eine gemusterte Oberseite und einen gestreiften Kopf aufweist.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

Dieses Diagramm benötigt JavaScript. Falls Sie diese Statistik anzeigen lassen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser JavaScript ein.

Der Sumpfrohrsänger konnte in Rhein­land-Pfalz bisher von Ende April bis Mitte Juli beobachtet werden.


ArtenFinder-Meldekarte

Die Verbreitungskarte benötigt JavaScript. Falls Sie diese Karte anzeigen lassen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser JavaScript ein.