Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Acrocephalus arundinaceus (Drosselrohrsänger)

Überregionale Verbreitung

Vom Maghreb über das mediterrane und gemäßigte kontinentale Europa östlich bis W-Sibirien, nördlich bis S-Schweden, teils sehr lückig verbreitet. Überwiegend im Tiefland. Die europäische Population wird auf 0,8 - 1,2 Mio. BP beziffert und (noch) als stabil eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997), obwohl es gebietsweise zu „katastrophalen Bestandseinbrüchen“ seit den 1970er Jahren gekommen ist (BAUER & BERTHOLD 1997). Nach den Trendangaben für die Bundesländer der 3. Fassung der Roten Liste Deutschlands hat der Bestand in Rheinland-Pfalz erheblich abgenommen.

Regionale Verbreitung

Regelmäßiger Brut- und Sommervogel in bestimmten Teilen von Rheinland-Pfalz. Es kommen nur wenige Durchzügler vor (DIETZEN et al. 2008). Besonders in den Schilf- und Rohrbeständen entlang des Rheins im Oberrheintiefland aber auch im Landstuhler Bruch, sowie im Nahetal. (April - August/September)

Lebensraum

Von allen Rohrsängerarten zur Brutzeit die höchste Habitatbindung an den wasserseitigen Teil des Röhrichts, bevorzugt Schilf mit hohen und starken Halmen, selten in reinen Rohrkolbenröhrichten. Außer an naturnahen Seen und Altwässern an Fischteichen, Flüssen, Kiesgruben und Baggerseen. Die höchste Siedlungsdichte erreicht der Drosselrohrsänger in 3 - 6jährigem Schilf, wo optimale Halmstrukturen zum Nestbau vorliegen. Nach Angaben in GLUTZ & BAUER (1991) soll der Drosselrohrsänger Mindeströhrichtflächen ab 400 m2 benötigen, andererseits werden auch lediglich 1 - 2 m breite Schilfstreifen besiedelt.

Fortpflanzung

Nistet ähnlich wie der Teichrohrsänger (an vertikale Halme geflochtenes tiefnapfiges Nest). Eiablage (4 - 6 Eier) gegen Ende Mai. Brut- und Nestlingsdauer je ca. 14 Tage. In der Regel eine Jahresbrut.

Nahrung

Nach LEISLER (in GLUTZ & BAUER 1991) ernährt sich der Drosselrohrsänger opportunistisch vielseitig: Je nach Verfügbarkeit verschiedene Wirbellose sowie auch kleinere Wirbeltiere wie Frösche, Molche und Jungfische.

Verhalten

Tagaktiv. Bewegung und Nahrungserwerb ähnlich den anderen Rohrsängerarten. Fischt aber Beute auch direkt aus dem Wasser. Gesang meist in Rispenhöhe. Flug tief über der Wasseroberfläche. Sehr territorial und zur Brutzeit auch gegenüber anderen Vogelarten agressiv.

Schutzmaßnahmen

Feuchtgebietsschutz und Aufstauung von Schilfflächen sowie die Verbesserung der Gewässergüte und Vermeidung von Bioziden BAUER & BERTHOLD 1997).

Gefährdung

Bestandsrückgang durch Beeinträchtigung bzw. Verlust von Schilfröhricht und durch ein geringeres Nahrungsangebot infolge Belastung von Gewässern durch Biozide aus der Landwirtschaft (BAUER & BERTHOLD 1997).

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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ArtenFinder-Meldekarte

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