Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Circus aeruginosus (Rohrweihe)

Überregionale Verbreitung

Von NW-Afrika über Europa bis NW-Mongolei, überwiegend in den Tieflagen verbreitet sowie isolierte Vorkommen auf der Südhalbkugel (teils angesiedelt). Der europäische Bestand wird mit ca. 26 - 35 T. BP als stabil eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). In M-Europa brüten ca. 9 - 12 T. BP (BAUER & BERTHOLD 1997).

Regionale Verbreitung

Die Rohrweihe ist ein regelmäßiger Brut­vogel in geeigneten Lebensräumen in Rheinland-Pfalz, Schwerpunkte liegen in Rheinhessen und der pfälzischen Rhein­niederung. Die Art überwintert nur aus­nahmsweise in Rheinland-Pfalz, Durch­zügler aus anderen Regionen kommen vor. Es liegen 217 Meldungen vor.

Lebensraum

Die Rohrweihe lebt im Offenland, bevor­zugt in röhrichtreichen Feuchtgebieten, Teich- und Seenlandschaften. Die Art brü­tet in großen Schilfbeständen und benö­tigt Flächen mit niedriger Vegetation zur Nahrungssuche, z.B. Weideflächen.

Fortpflanzung

Neststand meist in dichtem Schilfröhricht über dem Wasser. Das Nest wird von beiden Partnern aus Altschilf und Reisern gebaut. Brutperiode ab Ende April, Anfang Mai. Das im Mittel aus 4 Eiern bestehende Gelege wird ca. 31 Tage bebrütet. Nestlingsdauer ca. 38 Tage.

Nahrung

Hauptsächlich Kleinsäuger, Frösche, Insekten, Küken und Nestlinge anderer Vogelarten. Im Spätsommer und Herbst häufig bis überwiegend Heuschrecken (GLUTZ et al. 1979).

Verhalten

Tagaktiv. Fliegt bei der Nahrungssuche wie alle Weihen mit leicht V-förmig gehaltenen Schwingen langsam „gaukelnd“ in niedriger Höhe. Beute wird durch wendiges Zustoßen aus dem Suchflug oder aus dem Rüttelflug ergriffen. Die vom Männchen während der Balzflüge sowie während der Brut- und Nestlingszeit herangebrachte Beute wird im Flug an das Weibchen übergeben.

Gefährdung

Störungen während der Brutzeit durch intensive Freizeitaktivitäten und Belastung mit Umweltgiften haben regional zu größeren Bestandsrückgängen geführt (BAUER & BERTHOLD 1997). Durch Wiedervernässungsprojekte könnte die Rohrweihe gefördert werden.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Die Rohrweihe kann mit dem Mäusebussard und von Weitem auch mit dem Schwarzmilan verwechselt werden. Die Rohrweihe ist zwar etwas größer als der Mäusebussard, hat aber einen schlankeren Körper, schmalere Flügel und einen längeren Schwanz als dieser. Der Schwarzmilan hat im Gegensatz zur Rohrweihe keinen gerundeten, sondern einen leicht gegabelten bis geraden Schwanz (SVENSSON et al. 1999).

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Der weit überwiegende Teil der rund 220 Meldungen seit 2010 aus Rheinland-Pfalz erreichte uns bisher von April bis ein­schließlich Juni. Einzelne Meldungen gin­gen auch im März bzw. im Zeitraum Juli bis Oktober ein. Aus dem Winter liegen uns bisher keine Meldungen vor.


ArtenFinder-Meldekarte

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