Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Accipiter gentilis (Habicht)

Überregionale Verbreitung

Über die Waldgebiete der mediterranen, gemäßigten und nördlichen Region von W-Europa bis zur asiatischen Pazifikküste und in N-Amerika verbreitet. Der europäische Bestand wird mit ca. 62 - 91 T. BP als stabil eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). In M-Europa brüten ca. 24 - 30 T. BP (BAUER & BERTHOLD 1997).

Regionale Verbreitung

Der Habicht ist ein regelmäßiger Brut-und Jahresvogel in geeigneten Lebens­räumen in weiten Teilen von Rhein­land-Pfalz. Die vergleichsweise geringe Meldezahl von rund 200 Meldungen seit 2010 ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass der Habicht relativ schwer zu beobachten und nachzuweisen ist.

Lebensraum

Der Habicht bevorzugt bewaldete und deckungsreiche Landschaft mit ausge­dehnten Grenzflächen zwischen Baum­bestand und Offenland für die Jagd sowie Altbäumen zum Horsten. Die Art brütet bevorzugt im Nadel-, Misch- und Laubwald, bei ausgedehnten Wäldern bevorzugt in der Nähe von Randlagen, Lichtungen und Schneisen. Außerhalb der Brutzeit hält sich der Habicht auch vermehrt in baumreichen Siedlungen und Parks zur Nahrungssuche auf.

Fortpflanzung

Neststand im Kronenbereich hoher Bäume am Stamm oder auf starken Seitenästen. Nestbau durch beide Partner ab Februar. Häufig werden Althorste ausgebaut, so dass sehr große Horstanlagen entstehen. Brutperiode ab Ende März. Die 3 - 4 Eier werden ca. 35 Tage bebrütet. Nestlingsdauer 36 bis 40 Tage.

Nahrung

Je nach Verfügbarkeit breites Spektrum von überwiegend Wirbeltieren, vom Kleinvogel bis zu Rabenvögeln, Ringeltauben und Hühnervögeln, bzw. von der Maus bis zu Kaninchen und gelegentlich Feldhasen.

Verhalten

Tagaktiv. Nahrungserwerb durch kurze, sehr schnelle Beschleunigungsflüge aus der Deckung heraus. Segelflug selten, meist nur im Frühjahr und Spätsommer. Habichte sind bis auf den Paarverband ungesellig. Während der Balz Imponierflüge und lautes Rufen. Brut und Horstbewachung überwiegend durch das Weibchen. Das Männchen beschafft die Nahrung für das Weibchen und die Jungen, bis diese weitgehend befiedert sind, dann jagt auch das Weibchen wieder. Es hat dann auch einen Großteil seiner Schwungfedern vermausert.

Schutzmaßnahmen

Schutz des Horstbereichs, Erhalt und Förderung strukturreicher Landschaften sowie strikte Ahndung illegaler Tötung von Habichten.

Gefährdung

Als vermeintlicher „Schädling“ war und ist der Habicht besonders durch Verfolgung bedroht. Zusätzlich wirken sich Störungen am Brutplatz durch Waldarbeiten auf den Bruterfolg aus. Gebietsweise stagnieren die Bestände durch ein geringeres Nahrungsangebot.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Habicht und Sperber kann man besonders leicht verwechseln. Der Habicht ist prinzipiell deutlich größer als der Sperber, allerdings sind bei beiden Arten die Weibchen wesentlich größer als die Männchen und so kann es zu einer Verwechslung von Habicht Männchen und Sperber Weibchen kommen. In der Luft kann man den Sperber an seinem leichten, wellenförmigen Flug und den schnelleren Flügelschlägen erkennen und oft fliegt der Sperber dicht über dem Boden. Der Habicht dagegen fliegt meist in Baumkronenhöhe, geradliniger und weniger hektisch mit einzelnen Gleitflugpassagen. Weiterhin hat der Sperber eine schmalere Schwanzbasis, eckigere Schwanzkanten und einen kürzeren Hals sowie einen schlankeren Körper. Der Ruf des Sperbers ist schnell “kjukjukjukjukjukju….”; der Habicht ruft lauter, langsamer und tiefer “kja-kja-kja-kja…” (SVENSSON et al. 1999).

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Einzelne Meldungen des Habichts errei­chen uns ganzjährig aus vielen Landestei­len von Rheinland-Pfalz.


ArtenFinder-Meldekarte

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