Tagfalter in und um Rheinland-Pfalz

Maculinea teleius (Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling)

Überregionale Verbreitung

In Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Sachsen-Anhalt kommt die Art nicht vor. In den übrigen Bundesländern kommt sie vor, ist aber nur relativ selten anzutreffen.

Regionale Verbreitung

Insgesamt gilt die Art in Rheinland-Pfalz als stark gefährdet. In der Nahetal-Region wird sie laut Roter Liste als gefährdet eingestuft. Im Hunsrück und in den warmen Flusstälern im nördlichen Rheinland-Pfalz ist  sie  bereits  ausgestorben  oder  verschollen. In der Eifel und in den südlichen Mittelgebirgen gab es laut Roter Liste bis dato keine Nachweise. Im  ArtenFinder liegen uns aktuell 32 Meldungen vor. Die  meisten  gelangen  in  der  Rheinebene im Dürkheimer Bruch bei Birkenheide (U. Zengerling-Salge). 2013 gingen erstmals  Meldungen  aus  dem  Landstuhler Bruch  aus  Kindsbach,  östlich  der  Stadt Landstuhl,  ein.  Die  Annahme,  dass  die Art im Pfälzerwald überhaupt vorkommt und dort stark gefährdet ist, können wir nicht  bestätigen.  Dort  konnte  der  Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling  seit  dem Jahr  2008  trotz  intensiver  Suche  nicht mehr  gefunden  werden  (M.A.  Pfeifer, schriftl.  Mitteilung)  und  ist  mit  großer Wahrscheinlichkeit ausgestorben (Pfeifer 2013). Ebenso sind aktuelle Vorkommen im Nahetal und seinen Seitentälern, wo die Art als gefährdet eingestuft wird, unwahrscheinlich.

Lebensraum

Als Nektarpflanzen kommen neben dem Großen Wiesenknopf z.B. auch Kriechender Günsel, Blutweiderich oder  Acker-Kratzdistel in Frage. Der Falter lebt in Feuchtgrünland, allerdings eher in extensiv genutzten Feucht- und Nasswiesen und jungen Wiesenbrachen und nicht wie die Schwesterart in älteren Wiesenbrachen und an Grabenrändern (Schulte et al. 2007). Auch die Raupen des Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläulings lassen sich nach einiger Zeit von ihrer Nahrungspflanze fallen und sind auf Wirtsameisen (Hauptwirt ist die Wiesen-Knotenameise, Myrmica scabrinodis) angewiesen, die die Raupen zur weiteren Entwicklung einschließlich des Falterschlupfs in ihren Bau einschleppen. Dort lebt die Raupe räuberisch von Ameisenbrut.

Nahrung

Nektarpflanzen sind der Große Wiesenknopf, Heil-Ziest, Vogel-Wicke, Blutweiderich und Kleine Brunelle. Raupennahrungspflanze ist der Große Wiesenknopf. Die Raupe verlässt im 4. Stadium die Nahrungspflanze und wird von Ameisen adoptiert. Ihre Entwicklung schließt die Raupe im Ameisennest ab, sie ernährt sich räuberisch von der Ameisenbrut.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Der  Helle  Wiesenknopf-Ameisenbläuling kann  mit  dem  Dunklen  Wiesenknopf-Ameisenbläuling  verwechselt  werden, dieser ist aber insgesamt dunkler gefärbt und besitzt auf den Flügelunterseiten nur eine  einzige  schwarze  Fleckenreihe  auf zimtbrauner  Grundfärbung.  Der  Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling zeigt eine graubraune Grundfärbung und eine zusätzliche Randfleckenreihe, die aber recht blass  ausfallen kann.  Beide  Arten  sind streng geschützt und werden in der FFH-Richtlinie  (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie)der EU in Anhang II und IV geführt.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Der  Helle  Wiesenknopf-Ameisenbläuling fliegt in einer Generation im Juli und August. Die bisher früheste ArtenFinder-Meldung  stammt  vom  07.07.2014  (G.Schwab, Kindsbach), der bisher späteste Fund  wurde  am  16.08.2012  gemeldet(O. Röller, Erpolzheim).


ArtenFinder-Meldekarte

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