Tagfalter in und um Rheinland-Pfalz

Boloria dia (Magerrasen-Perlmutterfalter)

Überregionale Verbreitung

In Schleswig-Holstein, Hamburg und Berlin kommt die Art nicht vor. In Bayern, Baden-Württemberg, dem Saarland, Hessen, Thüringen und Sachsen ist sie relativ selten anzutreffen. In den übrigen Bundesländern ist die Art weiter verbreitet.

Regionale Verbreitung

Insgesamt gilt die Art in Rheinland-Pfalz als stark gefährdet. Davon abweichend ist sie in der Oberrhein-Ebene und im Nahetal (mit Seitentälern) als gefährdet eingestuft, für Eifel und Hunsrück ist eine Gefährdung anzunehmen. Im Westerwald und Taunus ist die Art bereits ausgestorben oder verschollen. In den südlichen Mittelgebirgen gilt die Art als ungefährdet. Vom Magerrasen-Perlmutterfalter liegen uns aktuell 145 Meldungen aus fast allen Landesteilen vor. Wie aufgrund der Rote-Liste-Einschätzungen für die Teilgebiete zu erwarten, fehlen uns aktuelle Nachweise aus dem Westerwald und dem inneren Hunsrück. Die meisten Meldungen gingen aus dem Hügelland zwischen Grünstadt und Kirchheimbolanden ein. Auffällig viele Meldungen erreichten uns außerdem aus dem Speyerbach-Schwemmfächergebiet, westlich von Speyer. Auch in der Bitburger Gegend ist die Art nicht selten.

Lebensraum

Typischerweise besiedelt die Art Trockenbiotope wie Halbtrocken- und Trockenrasen, Magerwiesen sowie trockene Saumgesellschaften an Wegböschungen.

Nahrung

Die Falter saugen z.B. an Gewöhnlichem Dost, Hornklee, Blut-Storchschnabel, Habichtskraut- und Hahnenfuß-Arten. Die Raupen fressen an verschiedenen Veilchen- Arten, wobei die Eier meist nicht direkt an die Nahrungspflanze, sondern in deren unmittelbarer Umgebung an trockene Grashalme oder Stängel und alte Blütenstände anderer Arten gelegt werden (Schulte et al. 2007).

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Der Magerrasen-Perlmutterfalter zählt zu den kleinen Perlmutterfalter-Arten. Er ist auch schon anhand der Flügeloberseiten gut zu erkennen, denn dort besitzt er, vor allem in der Submarginalbinde der Hinterflügel, auffallend große schwarze Punkte. Auch die an der Oberkante nahezu rechtwinklig geschnittenen Hinterflügel sind charakteristisch. Die Unterseite der Hinterflügel ist großflächig violettbraun übergossen. Aufgrund dieser Färbung könnte die Art mit dem Mädesüß-Perlmutterfalter oder dem Brombeer-Perlmutterfalter verwechselt werden. Die beschriebenen Unterscheidungsmerkmale sind aber meist gut zu erkennen, vor allem der Brombeer-Perlmutterfalter ist auch deutlich größer als die hier porträtierte Art.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Der Magerrasen-Perlmutterfalter fliegt meist in drei Generationen, eine vierte wird unter günstigen Witterungsbedingungen vermutet. Laut Schulte et al. (2007) beginnt die Flugzeit bei warmer Witterung ab Mitte April, sonst im ersten Maidrittel. Im ArtenFinder liegen auch für Anfang April zahlreiche Meldungen vor, im Jahr 2014 gelang am 01.04. der bisher früheste Fund (N. Scheydt, bei Pleisweiler-Oberhofen in der Südpfalz). Meldungen von Faltern gingen bislang fast durchgängig bis Anfang September ein, die späteste Beobachtung stammt vom 04.09.2013 (A. Schotthöfer, südlich Contwig).


ArtenFinder-Meldekarte

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