Tagfalter in und um Rheinland-Pfalz

Lasiommata maera (Braunauge)

Überregionale Verbreitung

Außer in Schleswig-Holstein, Hamburg und Berlin kommt die Art in allen Bundesländern vor. Weiter verbreitet ist sie in Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen, Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.

Regionale Verbreitung

Vom Braunauge liegen uns im ArtenFinder 61 aktuelle Meldungen aus der Rheinebene, dem angrenzenden Pfälzerwald, aus dem Nordpfälzer Bergland und aus dem Nahetal vor. Insgesamt gilt die Art in Rheinland-Pfalz als gefährdet. Davon abweichend ist sie in der Eifel, in den südlichen Mittelgebirgen und in der Oberrhein-Ebene stark gefährdet. Im Pfälzerwald gilt die Art als ausgestorben bzw. verschollen. Die aktuellen ArtenFinder- Nachweise bei Lambrecht (H. Vogt) widerlegen dies. Für Westerwald und Taunus ist eine Gefährdung anzunehmen.

Lebensraum

Die Art ist in steinigen und felsigen Lebensräumen zu finden. Sie besiedelt gerne sonnenexponierte Trockenmauern oder trockene Hänge mit freiliegenden Felsen. Die Naturschutzgebiete entlang des Haardtrandes mit den kleinzellig bewirtschafteten Rebflächen, Brachen, Böschungen, Mauern, Säumen und Waldrändern bieten dem Braunauge ideale Bedingungen. Intensiv bewirtschaftete Flächen meidet die Art aber im Gegensatz zum Mauerfuchs, ihrer Verwechslungsart.

Nahrung

Die Raupen fressen an Gräsern, die Falter saugen an den Blüten verschiedener Pflanzenarten, darunter Habichtskrautarten, Echte Brombeere oder Wiesen-Witwenblume.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Die größte Verwechslungsgefahr besteht mit dem Mauerfuchs. Die Hinterflügelunterseite liefert das sicherste Unterscheidungsmerkmal, denn die des Braunauges zeigt einen gleichmäßig schiefergrauen Grundton mit einer sehr feinen Zeichnung und unterschiedlich großen Augenflecken, während die des Mauerfuchses einen bunteren Grundton mit kontrastreicherem Muster und nahezu gleich großen Augenflecken besitzt. Von oben betrachtet wirkt das Braunauge insgesamt dunkler, auf der Hinterflügeloberseite sind nur die Augenflecken orange umrandet. Der Mauerfuchs besitzt oberhalb der Augenflecken, also in Richtung der Flügelwurzel, ein orangerotes Band. Zudem ist das Braunauge deutlich seltener anzutreffen und kommt nur regional begrenzt vor, während der Mauerfuchs zu den häufigsten Tagfalter-Arten in Rheinland- Pfalz zählt.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

Dieses Diagramm benötigt JavaScript. Falls Sie diese Statistik anzeigen lassen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser JavaScript ein.

Das Braunauge fliegt in zwei Generationen. Falter der ersten Generation fliegen in der Regel ab Mitte Mai bis etwa Anfang Juli mit einer Hauptflugzeit von Ende Mai bis Mitte Juni. Im Jahr 2014 wurde der erste Falter allerdings schon am 25.04. gemeldet (G. Schwab, bei Haschbach am Remigiusberg südöstlich von Kusel). Am 05.05. folgten fünf weitere Funde der Art bei Deidesheim (A. Schotthöfer) und in Lambrecht (H. Vogt). Falter der zweiten Generation wurden im ArtenFinder bisher von Anfang August bis Anfang September gemeldet, laut Literatur beginnt deren Flugzeit aber schon Mitte Juli (Schulte et al. 2007, Settele et al. 2009). Die bisher späteste Beobachtung im ArtenFinder stammt vom 05.09.2013 (D. Lode bei Grünstadt).


ArtenFinder-Meldekarte

Die Verbreitungskarte benötigt JavaScript. Falls Sie diese Karte anzeigen lassen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser JavaScript ein.