Tagfalter in und um Rheinland-Pfalz

Hipparchia semele (Ockerbindiger Samtfalter, Rostbinde)

Überregionale Verbreitung

In Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt ist die Art weiter verbreitet. In den übrigen Bundesländern ist sie relativ selten anzutreffen.

Regionale Verbreitung

Vom Ockerbindigen Samtfalter liegen uns 22 aktuelle Meldungen aus dem süd­lichen Pfälzerwald und aus der Gegend rund um den Truppenübungsplatz Baum­holder vor. Insgesamt gilt die Art in Rhein­land-Pfalz als stark gefährdet. Davon abweichend ist sie in der Eifel, im Pfälzer­wald und in den warmen Flusstälern vom Aussterben bedroht und im Westerwald und Taunus sowie in der Oberrhein-Ebe­ne bereits ausgestorben oder verschollen. Es gibt bisher keine Nachweise aus dem Hunsrück.

Lebensraum

Die Art besiedelt xerotherme Standorte mit sandigem, steinigem oder felsigem Untergrund. Man findet sie in felsigem Trocken- und Halbtrockenrasen, in lücki­gen Zwergstrauchheiden, auf Lichtungen oder Schneisen trockener Kiefernwälder und in Steinbrüchen.

Nahrung

Die Falter saugen z.B. an Heidekraut, Gewöhnlichem Dost oder Feld-Thymian. Die dämmerungsak­tiven Raupen fressen an verschiedenen Grasarten, bevorzugt wird Schaf-Schwin­gel (Schulte et al. 2007, Settele et al. 2009).

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Ähnlich wie beim Weißen Waldportier besteht beim Ockerbindigen Samtfalter eine nur geringe Verwechslungsgefahr, weil die potenziell schwer von ihm zu unterscheidenden Arten wie der Große und der Kleine Waldportier in Rheinland- Pfalz ausgestorben oder zumindest vom Aussterben bedroht sind. Bei flüchtiger Betrachtung kann auch eine Verwechs­lung mit dem Weißen Waldportier mög­lich sein, sieht man diesen aber sitzend, ist er anhand seiner weißen Binden auf der Hinterflügelunterseite gut von der hier porträtierten Art zu unterscheiden. Charakteristische Merkmale des Ocker­bindigen Samtfalters sind die ocker- bis orangefarbenen Binden auf den Flügel­oberseiten. Die Hinterflügelunterseite zeigt eine kontrastreiche Marmorierung.
Diese unterscheidet die Art z.B. auch von den Ochsenaugen-Arten, die auf den ersten Blick wegen der ähnlichen Grund­farben auch als Verwechslungsarten in Frage kommen.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Generation aus. Im ArtenFinder liegt bis­her eine Meldung im Juni vor. Diese wur­de am 29.06.2012 erbracht (S. Gehrlein, südlich Ludwigswinkel im südlichen Pfäl­zerwald). Laut Schulte et al. (2007) trifft man die Falter nur ausnahmsweise schon in diesem Monat an. Ab Ende Juli häufen sich die Nachweise im ArtenFinder, die meisten Meldungen gingen bisher Mit­te August ein. Noch bis Ende September wird die Art beobachtet, die bisher spä­teste Meldung stammt vom 28.09.2013 (N. Scheydt, ebenfalls südlich Ludwigs­winkel).
 


ArtenFinder-Meldekarte

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