Tagfalter in und um Rheinland-Pfalz

Parnassius apollo (Apollofalter)

Überregionale Verbreitung

Die Art kommt nur in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz vor, dort ist sie aber nur relativ selten anzutreffen.

Regionale Verbreitung

Der Apollofalter gilt laut Roter Liste bundes- und landesweit als vom Aussterben bedroht. In Rheinland-Pfalz kommt die Art ausschließlich im Bereich des unteren Moseltals vor. Etwa die Hälfte der früheren Vorkommen ist heute noch erhalten. Das aktuelle Verbreitungsgebiet erstreckt sich zwischen Bremm/Calmond und den Hängen bei Winningen. Im ArtenFinder liegen derzeit 24 Meldungen aus dieser Gegend vor, die Funde stammen aus Bremm und Eller und weiter flussabwärts aus Valwig, Klotten, Alken, Oberfell und Winningen. Für den Zeitraum 2000 – 2009 liegen in der Landesdatenbank Schmetterlinge RLP 2 Nachweise der Art vor.

Lebensraum

Der Apollofalter ist an besonnten, felsigen Hängen mit kurzer Vegetation und Vorkommen der Raupen-nahrungspflanze, der Weißen Fetthenne, anzutreffen. Der Falter besiedelt sowohl die ursprünglichen,
südexponierten Felshänge als auch die vom Menschen geschaffenen Weinbergsmauern.

Nahrung

Die Weiße Fetthenne spielt nicht nur als Raupennahrungspflanze, sondern auch als Nektarpflanze eine wichtige Rolle, die Falter saugen aber auch gerne an violetten Blüten, z.B. der Wiesen-Witwenblumen oder von Distelarten (Schulte et al. 2007).

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Diese Art ist in Rheinland-Pfalz unverwechselbar. Die roten, schwarzumrandeten und häufig weiß gekernten Flecken auf der Ober- und Unterseite der Hinterflügel besitzt nur sie. Zudem zeigt der Apollofalter einen charakteristischen lebhaften Flug mit gaukelnden Gleit- und Segelphasen (Schulte et al. 2007). Aufgrund der vergleichbaren Größe und der weißen Grundfarbe mit transparenten Vorderflügelrändern ist höchstens im Flug eine Verwechslung mit dem Baum-Weißling möglich. Als Eiszeitrelikt nimmt der Apollofalter bezüglich seiner Verbreitung eine Sonderstellung ein. Das inselartige Verbreitungsbild reicht von Südspanien bis Süd-Skandinavien und im Osten bis West-Sibirien. Innerhalb isolierter Areale bildeten sich unterschiedliche Rassen, die sich in Größe und Farbmuster etwas unterscheiden. Früher war es deshalb ein „Sport“, möglichst viele Unterarten des Apollofalters zu beschreiben. Das einzige Vorkommen in Rheinland-Pfalz, im unteren Moseltal, verdient unsere besondere Aufmerksamkeit und unseren Schutz, damit die Art dort erhalten bleibt.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die bisher 24 ArtenFinder-Meldungen gingen zwischen Mitte Mai und Mitte Juli ein, die Art fliegt in einer Generation. Die bislang frühesten Funde wurden am 31.05.2014 gemeldet (A. Diel, bei Winningen
und T. Rautenberg bei Eller und bei Valwig). Der bislang späteste Fund stammt vom 10.07.2013 (W. Grings, zwischen Bremm und Eller).


ArtenFinder-Meldekarte

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