Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Turdus iliacus (Rotdrossel)

Überregionale Verbreitung

Neben isolierten Vorkommen auf SW-Grönland, Island, Faröer und Schottland ist die Rotdrossel über Skandinavien und das nordöstliche Europa bis O-Sibirien, nördlich bis zur Waldtundra, südlich bis S-Schweden sowie etwa bis zur Linie NE-Polen verbreitet, sporadisch bis zu den Ostalpen. Der europäische Bestand wird grob auf 5 - 7 Mio. BP geschätzt und als stabil eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). In der Pfalz kann besonders im Herbst ein verstärkter Zug beobachtet werden.

Regionale Verbreitung

Die Rotdrossel ist in weiten Teilen von Rheinland-Pfalz ein Durchzügler und Gastvogel nordöstlicher Herkunft. In den milderen Tieflandregionen gibt es regel­mäßig Wintervorkommen, mitunter kön­nen Trupps von einigen Dutzend Tieren beobachtet werden. Bisher wurden 69 ArtenFinder Meldungen aufgenommen.

Lebensraum

Auf dem Zug rastet die Rotdrossel in offe­nem Grünland mit Hecken, Feldgehöl­zen, lichten Wäldern, Parks und Gärten. Man kann sie vor allem an beerenreichen Sträuchern beobachten.

Fortpflanzung

Brutperiode überwiegend im Mai, Nestbau ähnlich den anderen Drosselarten. Gelegegröße 3 - 8 Eier. Brutdauer ca. 13 Tage, die Jungen verlassen mit 8 - 12 Tagen das Nest. Ein bis gelegentlich drei Jahresbruten (GLUTZ & BAUER 1988).

Nahrung

Hauptnahrung ist der Regenwurm, zusätzlich auch Insekten, Schnecken. Durchzügler und Gastvögel suchen Beeren und Früchte sowie Fallobst (GLUTZ & BAUER 1988).

Verhalten

Tagaktiv. Nach GLUTZ & BAUER (1988) zieht die Rotdrossel in der Regel nachts, bei Kälteflucht auch am Tag. In der Westpfalz wurden bei einer Zugbeobachtung im Jahr 2000 (M. Stoltz) ziehende Rotdrosselschwärme überwiegend während der Vor- und Nachmittagsstunden beobachtet. Die Flughöhe war dabei etwa 15 - 20 m über dem Boden. Bildet große Schlafgemeinschaften.

Gefährdung

Nach BAUER & BERTHOLD (1997) erleidet der Rotdrosselbestand teils hohe Verluste in schneereichen Wintern und während des Zuges bei der Nordseequerung an Feuern von Ölplattformen und an Leuchttürmen.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

Dieses Diagramm benötigt JavaScript. Falls Sie diese Statistik anzeigen lassen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser JavaScript ein.

Der Großteil der bisher 75 Meldungen ging im Zeitraum Januar bis März ein. Einzelne Beobachtungen wurden auch schon ab Ende Oktober gemeldet.


ArtenFinder-Meldekarte

Die Verbreitungskarte benötigt JavaScript. Falls Sie diese Karte anzeigen lassen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser JavaScript ein.