Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Luscinia svecica (Blaukehlchen)

Überregionale Verbreitung

Transpaläarktisch über die nördliche und nördlich-gemäßigte Zone von W-Europa bis an die W-Küste Alaskas verbreitet (BEZZEL 1993). In M-Europa zwei ökologisch getrennte Unterarten (L. s. cyanecula - „Weißsterniges Blaukehlchen“, sowie in den Karpaten und Alpen L. s. svecica - „Rotsterniges Blaukehlchen“); der Zeichnungsunterschied kann nur bei Männchen im Brutkleid festgestellt werden. Aufgrund der Habitatbindung (vgl. Lebensraum) hat die in M-Europa relativ verbreitetere Unterart „Weißsterniges Blaukehlchen“ ein sehr aufgesplittetes Vorkommen in den Tieflagen von NO-Frankreich bis Mittel- und Weisrussland. Der europäische Bestand wird auf 0,5 - 1,3 Mio. BP geschätzt und trotz starker Bestandsfluktuationen als stabil eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). In M-Europa wird die Population auf 11 - 15 T. BP geschätzt (BAUER & BERTHOLD 1997).

Regionale Verbreitung

Das Blaukehlchen ist ein regelmäßiger, aber seltener Brut- und Sommervogel in bestimmten Teilen von Rheinland-Pfalz. Die Brutvögel verlassen unser Bundesland im Winter, im Herbst kommen Durchzüg­ler aus anderen Regionen vor. In Rhein­land-Pfalz ist das Vorkommen der Art weitestgehend auf die Oberrheinische Tiefebene beschränkt. Zur Zeit liegen 79 Beobachtungen vor.

Lebensraum

Das Blaukehlchen zeigt eine starke Bindung an mosaikartig bewachsene Nassstandorte, wie sie z.B. in Verlan­dungszonen von Stillgewässern und mancherorts in Sumpf- und Feuchtge­bieten zu finden sind. Bei gebüschfreien Standorten müssen Hochstaudenfluren oder Schilfbestände vorhanden sein.

Fortpflanzung

Nest gut versteckt am Boden. Brutzeit gegen Ende April. Eine bis lokal zwei Jahresbruten.

Nahrung

Hauptsächlich Insekten, besonders Stech- und Zuckmücken sowie andere kleinere Gliederfüßer und Würmer. Im späteren Jahr auch Beeren verschiedener Sträucher.

Verhalten

Tag- und dämmerungsaktiv. Bewegung und Nahrungssuche ähnlich wie Rotkehlchen und Nachtigall. Bogenförmiger Flug. Nach der Landung das Schwanzgefieder hochzuckend.

Schutzmaßnahmen

Die noch vorhandenen Brutvorkommen müssen besonders geschützt werden. Für den Erhalt von Feuchtgebieten mit für die Art günstigen sumpfig-krautigen Sukzessionsstadien sollten Pflegeprogramme umgesetzt werden.

Gefährdung

Zerstörung und Beeinträchtigung der Lebensräume, vor allem infolge von Entwässerungsmaßnahmen, Gewässerausbau, Aufforstung von Mooren.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

Dieses Diagramm benötigt JavaScript. Falls Sie diese Statistik anzeigen lassen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser JavaScript ein.

Die bisher 58 Meldungen aus Rhein­land-Pfalz wurden zum weitaus größten Teil zwischen Ende März und Anfang Juli erbracht. Beobachtungen im Spätsom­mer und Herbst sind die Ausnahme.


ArtenFinder-Meldekarte

Die Verbreitungskarte benötigt JavaScript. Falls Sie diese Karte anzeigen lassen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser JavaScript ein.