Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Cinclus cinclus (Wasseramsel)

Überregionale Verbreitung

Paläarktisch von N-Afrika über Europa mit Verbreitungslücken bis W-China vorkommend, überwiegend in Mittelgebirgen und Gebirgslagen, lokal auch in Niederungen. Europaweit wird der Bestand auf 151 - 231 T. BP geschätzt und als stabil eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). Für den Pfälzerwald wurde die Wasseramsel von LÖHR (1958) angegeben und von KINZELBACH (1965) noch als seltener Brutvogel aufgeführt, ist aber inzwischen an geeigneten Bächen wahrscheinlich relativ häufig (vgl. SIMON 1980) und auch in anderen Landesteilen von Rheinland-Pfalz verbreitet (vgl. KUNZ & SIMON 1982).

Regionale Verbreitung

Die Wasseramsel ist ein regelmäßiger Brut- und Jahresvogel an geeigneten Fließgewässern in weiten Teilen von Rheinland-Pfalz. Seit 2010 wurden 75 Meldungen erbracht. Kleinere Gewässer mit vielen Fundmeldungen sind z.B. der Alfbach, ein Nebenfluss der Mosel, der Glan, der in die Nahe mündet und die Queich, die aus dem Pfälzerwald austritt und zum Rhein hin entwässert. Auch an der Nahe kann die Art häufig beobachtet werden, große Flüsse wie die Mosel und der Rhein werden dagegen nicht besie­delt.

Lebensraum

Die Wasseramsel zeigt eine starke Habi­tatbindung an klare, schnellfließende und strukturreiche Gewässer mit steini­ger Gewässersohle. Die natürlichen oder naturnah verbauten Ufer müssen eine ausreichende Ufervegetation aufweisen. Außerhalb der Brutzeit kann man die Art auch an langsam fließenden Gewässern beobachten.

Fortpflanzung

Nistplatztreue. Kugelförmiges überdachtes mehrteiliges Nest (Außennest, Napf und ausgekleidete Innenmulde), mit seitlichem, gewundenem Eingang versehen. Neststand häufig an abgedunkelter Stelle in überhängender Uferwand im Bereich starker Wasserströmung. Auch ältere Nester werden übernommen und ausgebaut sowie Nisthilfen angenommen. Eiablage (4 - 6 Eier) meist ab Mitte März, gelegentlich früher. Brutdauer ca. 16 Tage, Nestlingsdauer 20 - 24 Tage. Meist ein bis zwei Jahresbruten.

Nahrung

Wasserbewohnende Kleintiere wie Würmer, Gliederfüßer, besonders Larven von Köcher- und Eintagsfliegen. Im Winter ein höherer Anteil an Bachflohkrebsen sowie auch Fischchen.

Verhalten

Tag- und dämmerungsaktiv. Charakteristisches Knicksen und Schwanzwippen häufig, vor allem bei Erregung. Flug schnell und flach über den Wasserlauf. Badet viel, auch im Wasser treibend. Nahrungserwerb in fast allen Bereichen des strömenden Wassers, häufig aber im Totwasserbereich und hinter Steinen, wo die höhere Beutedichte ist. Tauchdauer im Mittel ca. 15 s (GLUTZ & BAUER 1985). Gesang kann fast während des gesamten Jahres gehört werden.

Schutzmaßnahmen

Nach BAUER & BERTHOLD (1997) sollte an Brutgewässern der Wildwassersport stärker reglementiert oder gar ausgesperrt werden. Sehr empfehlenswert ist das Angebot von Nisthilfen.

Gefährdung

Ähnlich wie bei Gebirgsstelze, aber mehr gefährdet durch Strömungsregulierung und Abwässereinleitung, Eutrophierung sowie Versauerung und Chemikalienbelastung des Wassers.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die Wasseramsel kann in Rheinland-Pfalz ganzjährig beobachtet werden.


ArtenFinder-Meldekarte

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