Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Anthus campestris (Brachpieper)

Überregionale Verbreitung

Sehr sporadisch in den steppen- und halbwüstenhaften Arealen von NW-Afrika über S-, SW- und M-Europa bis Zentralasien. Europaweit wird der Bestand, mit einem Schwerpunkt in Spanien, auf 521 - 764 T. BP geschätzt und als „verletzlich“ eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). In Rheinland-Pfalz seit 1980 nur noch Relikt-Brutvorkommen, z.B. in der Rheinebene (NIEHUIS 1982 c; zum früheren Vorkommen in der Pfalz siehe KÖLSCH 1956, 1957, bei Neustadt/W. WILLER 1959). Nach den Trendangaben der Roten Liste von Deutschland (3. Fassung, 2003) für die Bundesländer ist der Bestand in Rheinland-Pfalz inzwischen erloschen.

Regionale Verbreitung

Besondere Ausnahmeerscheinungen von Durchzüglern. Es gibt insgesamt nur weniger als fünf Nachweise aus Rheinland-Pfalz. Ehemaliger Brutvogel, jedoch gibt es seit mindestens 10 Jahren kein Brutnachweis mehr in Rheinland-Pfalz (DIETZEN et al. 2008). Beobachtungen sind von Frühjahr bis Herbst möglich. (DIETZEN et al. 2011).

Lebensraum

Während der Brutperiode meist trockene Öd- und Brachflächen sowie sandige, karg oder lückig bewachsene leichte Hangflächen, offene Tongrubengelände, Truppenübungsplätze, Schuttplätze oder weitläufige Gleisanlagen. Zur Nahrungssuche auch frisch gemähte Wiesen aufsuchend. Rastet auch auf Ackerflächen, besonders auf Stoppelfeldern.

Fortpflanzung

Brutplatztreue. Nest aus Halmen und Gräsern, meist in einer Bodenvertiefung stehend und durch Vegetation geschützt. Brutzeit meist ab Mai, 4 - 5 Eier. Brutdauer 12 - 13 Tage, Nestlingsdauer 12 - 15 Tage. Ein bis zwei Jahresbruten.

Nahrung

Gliederfüßer, vor allem Käfer, zeitlich ergänzt durch höhere Anteile von Fliegen, Heuschrecken sowie Ameisen. Zur Jungenaufzucht auch Schmetterlingsraupen (GLUTZ & BAUER 1985).

Verhalten

Tagaktiv. Zug meist vor- und nachmittags sowie nachts (zit. in GLUTZ & BAUER 1985). Stelzenartiges Laufen, springt auffliegenden Insekten nach. Gesang auf Warten und während bogenförmiger Singflüge, welche mit steilen Sturzflügen enden (BERGMANN & HELB 1982).

Schutzmaßnahmen

Schutz der Brutgebiete und Entwicklung von Sekundär-Bruthabitaten, wie Öd- und Brachflächen, offenen Abbaugebieten, aufgegebenen Truppenübungsplätzen, evtl. auch Windwurfflächen. Vermeidung von Aufforstung in solchen Gebieten.

Gefährdung

Hauptsächliche Ursachen für den Bestandsrückgang sind Beeinträchtigungen oder Verlust der Lebensräume (BAUER & BERTHOLD 1997).

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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ArtenFinder-Meldekarte

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