Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Dryocopus martius (Schwarzspecht)

Überregionale Verbreitung

Über die gemäßigte Zone verbreitet, von SW-Europa bis N-Japan. Kommt von Tieflagen bis in die montanen, teils in die subalpinen Bereiche vor. Der europäische Bestand wird auf 210 - 266 T. BP geschätzt (M-Europa ca. 60 T. BP) und als stabil eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). In Rheinland-Pfalz ist der Schwarzspecht nach einem früheren Bestandseinbruch wieder weit verbreitet.

Regionale Verbreitung

Der Schwarzspecht ist ein regelmäßi­ger Brut- und Jahresvogel in geeigne­ten Lebensräumen in Rheinland-Pfalz. Schwerpunktvorkommen befinden sich im Hunsrück und im Pfälzerwald. Auch in den Wäldern der pfälzischen Rheinebene ist die Art nicht selten. Zur Zeit liegen 357 Beobachtungen im ArtenFinder vor.

Lebensraum

Der Schwarzspecht bevorzugt als Fort­pflanzungsbiotop Buchenwälder mit hohem Altholzanteil. Gebietsweise brü­tet er auch in Tannen- und Kiefernbestän­den. Sein großer Aktionsraum umfasst lichte, strukturreiche Wälder mit Totholz bis hin zu offeneren Landschaften, z.B. Streuobstwiesen an Waldrändern.

Fortpflanzung

Aufgrund der Standorttreue mehrjährige Partnertreue möglich. Revierbildungen schon im Herbst, Balzverhalten meist ab Januar, mit höchster Intensität von März bis erste Aprilhälfte. Nisthöhle überwiegend in Buchen, 8 - 15 m über Boden. Bevorzugt alte Höhlen, die gesäubert und erweitert werden. Bei Neubau viele Späne am Boden sichtbar. Eiablage Ende März/Anfang April, Gelegegröße 3 - 6 Eier. Nach ca. 12 Tagen Brutdauer schlüpfen die Jungen, die im Alter von etwa 28 Tagen ausfliegen. Eine Jahresbrut.

Nahrung

Überwiegend Larven, Puppen und Imagines von Ameisen, holzbewohnende Käfer und Hautflügler wie die Holzwespe sowie weitere Insekten und Gliederfüßer, gelegentlich auch Schnecken und Früchte (Einzelheiten bei GLUTZ & BAUER 1980).

Verhalten

Tagaktiv. Auf dem Boden schwerfälliger hüpfend als andere Spechte, am Stamm geschmeidig kletternd. Mit wuchtigen Schlägen nach Insekten im Holz suchend. Charakteristische revier- und höhlenanzeigende Rufe, die leicht durch gepfiffene Nachahmung auslösbar sind. Die Trommelwirbel sind langsamer und wesentlich lauter als bei anderen Spechten, bis 2 km hörbar (BERGMANN & HELB 1982).

Schutzmaßnahmen

Bei der gegebenen Abhängigkeit von der Forstwirtschaft ist eine entsprechende Berücksichtigung der Ansprüche dieser Spechtart bei den Waldbaumaßnahmen erforderlich, insbesondere die Sicherung der Höhlenbäume, was auch anderen Arten zugute kommt.

Gefährdung

Bestandseinbußen waren wohl die Folge von Kahlschlägen und frühem Umtrieb von Althölzern, auch durch bei großflächigem Windwurf verlorene Brutbäume. Natürliche Verluste drohen infolge von Vernässung der Bruthöhle bei längerer Regenzeit.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die Art kann in Rheinland-Pfalz ganzjäh­rig beobachtet werden. Wie bei ande­ren Spechtarten auch, häufen sich die Meldungen im Winter und Frühjahr. Die relativ hohe Meldezahl von rund 350 Meldungen sollte nicht fehlinterpretiert werden, da die Art aufgrund ihres großen Aktionsradius und ihrer weittragenden lauten Stimme sehr leicht zu registrieren ist.


ArtenFinder-Meldekarte

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