Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Alcedo atthis (Eisvogel)

Überregionale Verbreitung

Von NW-Afrika über Europa und Asien bis Japan und Indien verbreitet sowie isolierte Vorkommen in Indonesien und Melanesien. Der europäische Bestand wird auf ca. 47 - 67 T. BP geschätzt und als mäßig abnehmend bewertet (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). In M-Europa brüten ca. 10 - 18 T. BP (BAUER & BERTHOLD 1997). Gegen Mitte der 1970er Jahre brüteten in Rheinland-Pfalz ca. 50 - 60 BP (BRAUN & MÜLLER 1979, zit. in GLUTZ & BAUER 1980) mit Schwerpunkten an Lahn, Glan und Rheinebene.

Regionale Verbreitung

Rund 800 Meldungen aus Rheinland-Pfalz seit 2010 belegen, dass der Eisvogel in geeigneten Lebensräumen regelmäßig beobachtet werden kann. Die Art ist hier­zulande ein Brut- und sogar Standvogel. Außerdem tritt sie in weiten Teilen von Rheinland-Pfalz als Zugvogel und Winter­gast aus anderen Regionen auf.

Lebensraum

Eisvögel besiedeln langsam fließende oder stehende Gewässer, die reich an Kleinfischen sind. In der Rheinebene wer­den z.B. Ufer von Altrheinarmen, aber auch Steilwände an Baggerseen besie­delt. Die Art bevorzugt eine schattige Ufervegetation mit Sitzwarten und über­hängende oder senkrechte Abbruchkan­ten bzw. Steilufer zum Anlegen der Brut­höhle.

Fortpflanzung

Zum Brüten gräbt der Eisvogel eine 50 - 90 cm lange Röhre mit einem erweiterten Brutraum in das Steilufer. Die Eier werden ohne zusätzliches Nistmaterial abgelegt. Brutperiode ab März. Die meist 6 - 7 Eier werden ca. 20 Tage bebrütet. Nestlingsdauer ca 23 - 27 Tage. In der Regel zwei Jahresbruten (GLUTZ & BAUER 1980).

Nahrung

Überwiegend kleine Fische von 4 - 7 cm Länge, in geringeren Anteilen Wasserinsekten, kleine Frösche, Kaulquappen, Würmer, Egel, Muscheln und Schnecken.

Verhalten

Tagaktiv. Fliegt mit raschen Flügelschlägen knapp und schnell über die Wasseroberfläche, bei Strecken über Land in größerer Höhe. Nahrungserwerb durch Stoßtauchen, von einer Warte oder aus dem Rüttelflug heraus. Größere Beute wird auf einer Unterlage aufgeschlagen, um sie gefahrlos zu verschlucken. Der Eisvogel ist ganzjährig territorial.

Gefährdung

Neben Kältewintern führt die Wasserverschmutzung über die Nahrungsverknappung zu Bestandseinbußen. Negativ wirkt sich auch der Mangel an Brutplätzen durch den Gewässerausbau aus. Auch die Verfolgung und Störung an Angelgewässern sind Gefährdungsfaktoren.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die Beobachtungen verteilen sich gleich­mäßig über das ganze Jahr.


ArtenFinder-Meldekarte

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