Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Asio otus (Waldohreule)

Überregionale Verbreitung

Holarktisch von N-Afrika, den Azoren und den größeren westlichen kanarischen Inseln über Europa und Asien bis Japan und N-Amerika verbreitet, von der Tiefebene bis zur Baumgrenze. Der europäische Bestand wird auf 185 - 238 T. BP geschätzt und als stabil eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997).

Regionale Verbreitung

Die Waldohreule ist ein regelmäßiger Brut- und Jahresvogel in geeigneten Lebensräumen in weiten Teilen von Rhein­land-Pfalz. Die vergleichsweise vielen Meldungen, die uns aus der Rheinebene und Rheinhessen erreichen, sind weniger auf einer besonders hohe Habitatqualität zurückzuführen, als darauf, dass in dieser dichtbesiedelten Region viele Menschen leben, die die Rufe hören und die Art melden. Die insgesamt eher geringe Mel­dezahl von 95 Meldungen seit 2010 aus Rheinland-Pfalz ist darauf zurückzufüh­ren, dass die Art tagsüber versteckt lebt und erst nachts durch ihren Ruf registriert wird. In waldreichen und dünn besiedel­ten Gebieten wird die Waldohreule daher kaum gemeldet.

Lebensraum

Die Waldohreule benötigt offenes Gelände mit teils niedrigem Bewuchs zur Nahrungssuche und Baumbestand zum Brüten. Die Art kommt auch in großen Waldlandschaften vor, wo sie meist in den Randlagen brütet. In Städten, z.B. in Landau, können tagsüber mitunter grö­ßere Trupps auf Bäumen ruhend beob­achtet werden.

Fortpflanzung

Brütet überwiegend in alten Nestern von Elstern und Rabenkrähen, aber auch von Greifvögeln, Ringeltauben, Graureihern und gelegentlich in Eichhörnchenkobeln. Brutperiode ab März, in guten Feldmausjahren auch schon ab Februar. Gelegegröße 4 - 5 Eier. Brutdauer ca. 28 Tage. Die Nestlinge verlassen nach ca. 20 Tagen das Nest und können mit Hilfe des Schnabels vom Boden aus selbständig Bäume hochklettern. Sie sind mit ca. 33 Tagen flugfähig (GLUTZ & BAUER 1980).

Nahrung

Ähnlich wie Schleiereule und Waldkauz, wobei die Feldmaus den größten Anteil der Beute ausmacht.

Verhalten

Dämmerungs- und nachtaktiv, gelegentlich auch schon vor Sonnenuntergang. Nach eigener Beobachtung (M.Stoltz) im Frühjahr, kam eine Waldohreule bei tief im W stehender Sonne aus einem mehrere hundert m entfernten Wald angeflogen, als Reaktion auf eine abgespielte Tonaufnahme vom Uhu.
Fliegt gewandt und bewegt sich trippelnd auf dem Boden. Nahrungserwerb hauptsächlich im Flug durch flache Gleitstöße. Die Jungvögel äußern häufig wiederholte Bettel- und Kontaktlaute.

Gefährdung

Der Waldohreulenbestand schwankt in Abhängigkeit von den Feldmaus-Gradationsjahren, ist aber infolge der intensiven Landnutzung deutlich zurückgegangen.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Einzelne Beobachtungen der Waldohr­eule werden uns ganzjährig gemeldet, allerdings ist das Meldeaufkommen im Spätsommer und Herbst geringer.


ArtenFinder-Meldekarte

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