Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Scolopax rusticola (Waldschnepfe)

Überregionale Verbreitung

Über die gemäßigte und nördliche Zone von W-Europa bis E-Sibirien und Japan verbreitet, teils lückig vom Tiefland bis in höhere Lagen vorkommend. Europaweit gilt der Bestand von 529 - 689 T. BP als verletzlich (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). Die meisten Waldschnepfen kommen in Russland vor. In M-Europa wird die Brutpopulation auf höchstens 50 T. BP geschätzt (BAUER & BERTHOLD 1997).

Regionale Verbreitung

Die Waldschnepfe ist ein regelmäßi­ger Brut- und Jahresvogel in geeigne­ten Lebensräumen in weiten Teilen von Rheinland-Pfalz. Die geringe Anzahl von bisher nur 15 Meldungen ist darauf zurückzuführen, dass die Waldschnepfe ein schwer zu kartierender Vogel ist. Sichtbeobachtungen tagsüber gelingen fast nie, am ehesten kann die Art bei ihrem Balzflug nach Einbruch der Däm­merung und bei Nacht gehört werden.

Lebensraum

Die Waldschnepfe lebt in ausgedehnten Laub-, Misch- und Nadelwäldern mit einer reichen Kraut- und Strauchschicht auf frischen Bodenstandorten. Für die Balz müssen Lichtungen und Schneisen vorhanden sein. Für die Nahrungssuche benötigt die Art feuchte Bodenstellen, Tümpel, Pfützen oder kleine Wasserläufe.

Fortpflanzung

Neststand nahe an Schneisen, wo die Waldschnepfe gut an- und abfliegen kann. Das Nest ist eine spärlich mit trockenem Gras oder Fallaub ausgekleidete Bodenmulde. Die meist 4 Eier werden gegen Ende März gelegt und ca. 22 Tage bebrütet. Die Jungen werden mit 5 - 6 Wochen selbständig. Ob generell eine oder gebietsweise zwei Jahresbruten stattfinden, ist nach GLUTZ et al. (1986) noch nicht hinreichend geklärt.

Nahrung

Hauptanteile sind Regenwürmer und Insektenlarven aus den weichen Bodenschichten sowie Imagines von Insekten aus der Laubstreu. Der Anteil pflanzlicher Nahrung wie Samen, Keimlinge, Wurzeln und Beeren ist in der Regel gering (GLUTZ et al. 1986).

Verhalten

Dämmerungs- und nachtaktiv. Zieht nachts. Bewegt sich langsam und in geduckter Haltung. Nahrungserwerbstechnik ähnlich wie bei der Bekassine. Während der Brutzeit imponierender und revieranzeigender Flug des Männchens an Schneisen, Wegen und Waldrändern entlang, mit tieffrequenten und hohen Rufen (BERGMANN & HELB 1982). Die Waldschnepfe ist ausgeprägt territorial.

Gefährdung

Lebensraumverlust durch unökologische Forstwirtschaft. Durch die intensive Bejagung wurden die Populationen gebietsweise stark ausgedünnt. Nach NÜSSLEIN (1976) betrug die Jahresstrecke beispielsweise im Jagdjahr 1973/74 in der Bundesrepublik 24 000.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Verwechslung besteht mit der Bekassine, bei der der Kopf lang  und längs gestreift und der Bauch weiß ist. Außerdem lebt sie auf Feuchtwiesen.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die Waldschnepfe kann in Rheinland- Pfalz ganzjährig angetroffen werden, die Chance, die Art zu entdecken, ist aber im Frühjahr während der Balz am höchsten.


ArtenFinder-Meldekarte

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