Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Coturnix coturnix (Wachtel)

Überregionale Verbreitung

Über weite Teile der Paläarktis, von den atlantischen Inseln über N-Afrika bis N-Europa und zum Baikalsee, teils spärlich vorkommend, sowie in isolierten Vorkommen in Afrika. Überwiegend in den Tieflagen, lokal bis in die Bergstufen vorkommend. Der europäische Bestand wird auf 641 - 877 T. BP geschätzt und als verletzlich eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). In Deutschland brüten ca. 5 - 20 T. BP (BAUER & BERTHOLD 1997). Der erste Brutnachweis für die Pfalz liegt von SISCKA (1967) vor.

Regionale Verbreitung

Die Wachtel brütet regelmäßig in geeig­neten Lebensräumen in Rheinland-Pfalz. Während die Brutvögel unser Bundesland im Winter verlassen, kommen im Herbst Durchzügler aus anderen Regionen vor. Meldungsschwerpunkte liegen in der oberrheinischen Tiefebene, in Rheinhes­sen und besonders im Bereich des Grün­stadter Berges, mit insgesamt 57 Meldungen.

Lebensraum

Die Wachtel kann in der offenen, busch-und baumfreien Feldflur und auf Wiesen beobachtet werden. Die Art benötigt eine hohe, Deckung bietende Vegetations­schicht und bevorzugt wärmere, aber nicht zu trockene Standorte. Sehr gerne hält sie sich in Getreidefeldern auf, wäh­rend der Erntezeit wechselt sie in Hack­fruchtäcker, Maisfelder oder Ruderalflu­ren.

Fortpflanzung

Neststandort oft in Luzerne- und Kleefeldern. Das Nest ist eine flache Bodenmulde, spärlich mit dürren Pflanzenteilen ausgelegt. Brutperiode (7 - 14 Eier) ab Ende Mai. Das Weibchen bebrütet die Eier ca. 18 Tage lang und führt auch die Küken in der Regel allein. Die Jungen sind mit 19 Tagen voll flugfähig. Eine, möglicherweise zwei Jahresbruten (GLUTZ et al. 1981).

Nahrung

Ähnlich wie Rebhuhn, aber mehr Sämereien und weniger Anteile von grünen Pflanzenteilen, sowie tierische Anteile wie Insekten.

Verhalten

Tagaktiv, während der Balzzeit auch nachtaktiv. Flug schneller und gewandter als der Flug des Rebhuhns. Nahrungserwerb ähnlich wie beim Rebhuhn. Außerhalb der Brutzeit, besonders während der Zugzeit, gesellig. Zieht nachts. Zieht in Trupps über das Mittelmeer. Für die ca. 500 km weite Strecke zwischen Kap Bon, Tunesische Küste, und der Küste von Latium, Italien, benötigt die Wachtel etwa 7 - 8 Stunden (TOSCHI, zit. in GLUTZ et al. 1981), was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 67 km/Stunde entspricht.

Schutzmaßnahmen

Schutzmaßnahmen wie beim Rebhuhn, ergänzt um Schonzeit während des Zuges sowie Verbot der Aussetzung von Japanwachteln. Das Zuggeschehen ist nur unzureichend erforscht (BAUER & BERTHOLD 1997).

Gefährdung

Nach BAUER & BERTHOLD (1997) ist der starke Rückgang des Wachtelbestands in M-Europa vor allem auf die Intensivierung und Technisierung der Landwirtschaft sowie auf die direkte Verfolgung, besonders in den Durchzugsgebieten, zurückzuführen.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Verwechslungsgefahr besteht mit dem Rebhuhn. Dieses ist allerdings viel größer, hat einen orangeroten Kopf, einen längeren Schwanz und weisen keine Streifung auf.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die bisher 57 Meldungen aus Rheinland- Pfalz wurden zwischen Ende April und Anfang August erbracht. Meldungen von Überwinterern gibt es keine.


ArtenFinder-Meldekarte

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