Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Aythya fuligula (Reiherente)

Überregionale Verbreitung

Über die gemäßigte und nördliche Zone Europas bis E-Sibirien verbreitet, vom Tiefland bis in höhere Bergregionen. In Europa wird der Bestand mit ca. 253 - 310 T. BP als stabil bewertet (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). Der Anteil in M-Europa wird auf 40 - 80 T. BP geschätzt (BI/EBBC 1995).

Regionale Verbreitung

Rund 1000 Meldungen seit 2010 aus Rheinland-Pfalz belegen, dass die Reiher­ente ein regelmäßiger Brut- und Jahres­vogel in geeigneten Lebensräumen in weiten Teilen des Landes ist. Während viele Vögel ihr Brutgebiet im Winter ver­lassen, kommen häufig Durchzügler und gebietsweise Überwinterer vor. Brut­vorkommen befinden sich in der Rhein­ebene. Dort halten sich Jahr für Jahr auch die meisten in Rheinland-Pfalz überwin­ternden Vögel auf. Weitere Winterrast­plätze und Brutgebiete befinden sich im Norden des Landes, z. B. auf den Gewäs­sern der Westerwälder Seenplatte.

Lebensraum

Die Reiherente brütet an Steh- oder strömungsarmen Fließgewässern, wo deckungsreiche Nistmöglichkeiten vor­handen sind. Die Art kommt daneben auch an Klärteichen, Gräben, Tongruben­teichen und Parkgewässern vor.

Fortpflanzung

Neststand bevorzugt auf See- und Teichinseln, versteckt in Büschen oder im Röhricht. Nest auf dem Boden oder Schwimmnest aus Sumpf- und Wasserpflanzen. Brutperiode meist ab Mitte Mai. Gelegegröße 5 - 12 Eier, Brutdauer 24 Tage. Die Jungen werden mit ca. 9 Wochen flügge, können aber schon früher selbständig werden. Eine Jahresbrut (BAUER & GLUTZ 1979).

Nahrung

Pflanzliche und in größeren Anteilen tierische Nahrung, besonders Weichtiere. Je nach Verfügbarkeit besonders Muscheln und Schnecken sowie Zuckmückenlarven und andere Wasserinsekten, Krebstiere und kleine Fische.

Verhalten

Tag- und nachtaktiv. Zieht überwiegend nachts. Nahrungserwerb fast ausschließlich durch Tauchen. Ganzjährig gesellig.

Gefährdung

Nach einem zeitweiligen Anstieg sind die Bestände in verschiedenen Regionen wieder leicht abnehmend. Die Hauptgefährdung besteht nach BAUER & BERTHOLD (1997) in der Bejagung und in der Störung durch intensive Freizeitaktivität.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Bergenten und Reiherenten können verwechselt werden. Die Bergente hat keinen angedeuteten Federschopf am Hinterkopf wie die Reiherente, ihre Kopfform ist höher und sanft gerundet, ihr Körper ist länger und der Schnabel ist meist nur am Nagel schwarz, nicht wie bei der Reiherente an der ganzen Spitze. Der Mantel der Bergente ist meist heller als der der Reiherente. Es kommen auch Hybriden zwischen beiden Arten vor, z. B. weist ein solcher Hybrid einen hellen Mantel (Bergente) und einen angedeuteten Schopf (Reiherente) auf (SVENSSON et al. 1999).

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Bedingt durch die Wintergäste und die sich auf dem Durchzug befindenden Rei­herenten werden die meisten Individuen im Winterhalbjahr gemeldet. Auf den großen Gewässern längs des Rheins ver­sammeln sich in dieser Zeit mancherorts bis zu 1000 Individuen.


ArtenFinder-Meldekarte

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